Millionen-Plan: So kriegt Nürnberg ein billiges Bad

CSU will Club-Anlage mit Traglufthalle aufrüsten – Bau in Langwasser könnte früher beginnen.
NÜRNBERG Seit Jahren warten die Einwohner von Langwasser auf ihr neues Hallenbad. Der Bau war zuletzt wieder verschoben worden, weil die Gelder für den Bau des Familienbads fehlten. Es soll zusammen mit einem Sport- und Vereinsbad auf einem Teil des bisherigen Schwimmbad-Areals errichtet werden. Jetzt macht die Rathaus-CSU einen Vorschlag, wie das Langwasser-Bad schnell gebaut werden kann, Schulen und Verein zusätzliche Übungsbecken bekommen und die Stadt auch noch Geld sparen kann.
CSU-Fraktions-Chef Sebastian Brehm schlägt vor, auf den Bau des Sportbads mit einem großen 50-Meter-Becken zu verzichten. „Stattdessen wäre es möglich, das Club-Freibad mit einer Traglufthalle aufzurüsten.“ Andere Städte hätten damit gute Erfahrungen gemacht. „Das 50-Meter-Becken dort können Vereine und Schulen dann ganzjährig nutzen.“
Sportbürgermeister Horst Förther (SPD) lässt den Vorschlag prüfen
Die Traglufthalle kostet 2,5 Millionen Euro. Für den Bau des Sportbads in Langwasser hat der städtische Bäderbetrieb rund 18 Millionen Euro veranschlagt. „Mit dem gesparten Geld könnten wir die Sanierung anderer Vereinsbäder bezuschussen. Etwa beim Postsportverein“, rechnet Brehm vor. Zudem will er einen Topf mit fünf Millionen Euro für die Sanierung anderer Vereinssportanlagen füllen. „Den Rest von rund acht Millionen Euro kann der Kämmerer als Sparbeitrag verbuchen!“
Und das Langwasserbad? Das wird, wie ursprünglich geplant, durch den Grundstücksdeal mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wbg finanziert. Die kauft einen Teil des Areals. Mit dem Erlös von rund sechs Millionen Euro kann das Familienbad mit 25-Meter-Becken, Kinder- und Saunabereich gebaut werden. „Weil das Geld da ist, kann der Bau schnell beginnen“, sagt Brehm.
Sportbürgermeister Horst Förther (SPD) kommentiert diese Pläne trocken: „Das ist ein Vorschlag, den wir jetzt prüfen lassen. Dann werden wir sehen, ob sich das zu den genannten Preisen auch realisieren lässt.“ Michael Reiner