Michel Friedman fordert Demokraten zur Hartnäckigkeit auf

Der Publizist warnt davor, dass der Demokratie in Deutschland womöglich nicht mehr viel Zeit bleibe. Verfechter des Grundgesetzes müssten jetzt zwei Eigenschaften zeigen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Friedman warnt, dass Deutschland in zehn Jahren keine Demokratie mehr sein könnte (Archivbild).
Friedman warnt, dass Deutschland in zehn Jahren keine Demokratie mehr sein könnte (Archivbild). © Christoph Soeder/dpa
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Nürnberg

Der Publizist Michel Friedman warnt davor, dass Deutschland in zehn Jahren keine Demokratie mehr sein könnte. "Ich bin erstaunt, wie viele Menschen ihr Leben normal weiterleben und nicht begreifen, dass es um zwei existenzielle Säulen ihres Lebens geht: Frieden statt Krieg – und Freiheit statt Diktatur", sagte Friedman dem Verlag Nürnberger Presse. "Der Zeitstrahl ist kurz, es wird verdammt ernst – und es fehlt vielen in der Politik an der notwendigen Ernsthaftigkeit." 

Bei den Wahlen im Osten sei es möglich, dass die AfD Ministerpräsidenten stelle. Wenn zudem 2027 in Frankreich die Rechtsextremen siegten, verändere sich die gesamte EU, betonte der Jurist im Interview. "Und dass mit den USA die größte Demokratie der Welt eine Bewegung hat, nicht nur einen Präsidenten, der diese Demokratie zerstört, das bringt die Demokratie weltweit unter nie gekannten Druck."

Hartnäckigkeit und Selbstbewusstsein nötig

Doch die Mehrheit der Gesellschaft empfinde die Entwicklungen offenbar nicht als alarmierend. "Sonst müssten die Reaktionen der Demokraten ganz anders ausfallen", betonte Friedman. "Das zeigt, wo das wirkliche Problem steckt: bei jenen, die sich als Demokraten bezeichnen, aber keineswegs mit großer Leidenschaft für diese Demokratie eintreten." 

Es gebe zu viele gelangweilte, unsichere Demokraten, erläuterte Friedman. "Sie brauchen aber die Hartnäckigkeit und das Selbstbewusstsein der Antidemokraten." Friedman hatte in den vergangenen Tagen selbst im Scheinwerferlicht gestanden, nachdem eine Lesung des jüdischen Publizisten im kleinen Ostsee-Ort Klütz abgesagt worden war. Dies hatte breite Empörung ausgelöst.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.