Merkel verspricht Hochwasser-Opfern Geld
Bundeskanzlerin Angela Merkel macht den Hochwasser-Opfern Mut. Zusammen mit den betroffenen Bundesländern will auch der Bund Hilfsgelder locker machen – mindestens 100 Millionen Euro für Soforthilfe.
Passau - Bei einer demonstrativen Reise in die Hochwassergebiete hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den geschädigten Menschen Gelder des Bundes zugesagt. Sie kündigte am Dienstag 100 Millionen Euro Soforthilfe für sämtliche betroffenen Regionen in Deutschland an. Erste Station ihrer Tour in die Hochwasserregionen war die von den Donau-Fluten besonders betroffene Drei-Flüsse-Stadt Passau.
Begleitet wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel dort von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). „Bayern befindet sich mitten in einer Katastrophe“, sagt er. Merkel sagte auch den Hochwasseropfern in Bayern schnelle finanzielle Hilfe zu. Unklar blieb aber zunächst, in welcher Höhe sich der Bund allein in Bayern beteiligt. Merkel sagte zunächst, der Bund stelle 50 Millionen Euro für unbürokratische Soforthilfe bereit, und weitere 50 Millionen Euro steuere der Freistaat Bayern für diese Soforthilfe bei.
Seehofer verwies anschließend aber auf das Hilfspaket in Höhe von 150 Millionen Euro, das das bayerische Kabinett an diesem Mittwoch beschließen will. Daran werde sich der Bund zur Hälfte beteiligen, sagte er. Merkel sagte daraufhin: „Wenn Bayern heute kommt und mehr Geld braucht, lassen wir mit uns reden.“ Bei einem Hubschrauberflug hatte sich Merkel zuvor aus der Luft einen Überblick über die Lage in Bayern verschafft. Sie sei von der dramatischen Lage überrascht, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel danach. „Wir haben gedacht, 2002 war die Lage schon exorbitant.“ Jetzt sei die Situation aber noch dramatischer als beim damaligen Hochwasser.
Nach ihrer Visite in Bayern wollte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auch über die Hochwasserlage und die Rettungsarbeiten in Ostdeutschland informieren. Auf dem Programm standen Besuche in Pirna in Sachsen und in Greiz in Thüringen. In Passau blieb die Lage am Dienstag sehr angespannt, auch wenn das Hochwasser leicht zurückging.
Der höchste Pegelstand an der Donau wurde in der Nacht zum Dienstag mit 12,89 Metern gemessen, bis zum Morgen gingen die Fluten auf 12,20 Meter zurück. Nur im Jahr 1501 hatte es ein noch schlimmeres Hochwasser gegeben. Während sich die Lage in Oberbayern vielerorts weiter entspannte, blieb die Situation vor allem in den Donau-Städten Straubing, Deggendorf und Regensburg kritisch.