Menschen gedenken der Betroffenen Bombenattentats
Bis zu 200 Menschen haben am Donnerstagabend in Ansbach an einem ökumenischen Gottesdienst für die Betroffenen des Bombenanschlags in der mittelfränkischen Kleinstadt teilgenommen.
Ansbach - Organisiert wurde die Andacht für Verletzte, Angehörige und Helfer in der Gumbertuskirche vom evangelischen Pfarrer Dieter Kuhn. Zu den Gästen zählte auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Die Ansbacher Regionalbischöfin Gisela Bornowski sagte in ihrer Predigt, die Stadt sei durch den Terror aus den Fugen geraten, die Angst sei in Ansbach angekommen. "Vielen Menschen geht es richtig schlecht." Bis zu diesem Abend habe niemand für möglich gehalten, dass es zu einem Anschlag in der Stadt kommen könnte.
Lesen Sie hier: Schärfere Sicherheitspolitik: Was das für uns bedeutet
Immer wieder tauche in diesem Zusammenhang die Frage auf: "Warum lässt Gott das zu?" Die Bischöfin warnte davor, angesichts der Tat in Hass abzugleiten. Wichtig sei jetzt, mit den Worten vorsichtig umzugehen. Es dürfe keinen Generalverdacht gegen die Flüchtlinge geben. "Nicht der Terror umspannt die Welt, sondern das Gebet des Friedens", sagte die Regionalbischöfin zum Abschluss ihrer Predigt.
Bei dem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag nahe einem Konzert waren am Sonntagabend 15 Menschen verletzt worden, vier von ihnen schwer. Der Täter war ein 27 Jahre alter Flüchtling aus Syrien. Er kam bei der Explosion seiner Bombe ums Leben. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen und prüft, ob der Mann Mitglied in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) war. Nach Erkenntnissen der Behörden legt dies ein Bekennervideo auf seinem Handy nahe.