Mehrheit für Frauenbadetag
SPD und die Grünen wollen ihn zur einer Dauereinrichtung im Nordostbad machen – Widerstand kommt von der Rathaus-CSU.
NÜRNBERG Der umstrittene Frauenbadetag im Nürnberger Nordostbad wird zur Dauereinrichtung. SPD und Grüne im Stadtrat sprechen sich dafür aus. Die Rathaus-CSU lehnt das Angebot vehement ab – sie hat jedoch keine Mehrheit, um sich durchzusetzen.
Ein Jahr lang läuft der Modellversuch jetzt. Jeden ersten Montag im Monat von 15.30 bis 22 Uhr dürfen nur Frauen im Nordostbad schwimmen. „Einige bleiben beim Baden gerne unter sich und fühlen sich beim Schwimmen unter Frauen wohler“, erläutert Grünen-Stadträtin Elke Leo. „Natürlich gibt es auch religiöse Gründe, die eine Rolle spielen. Diese sollten respektiert und toleriert werden.“
Für die CSU ist das jedoch ein falsches Signal. „Das ist Wasser auf die Mühlen derer, die ihren Töchtern die Teilnahme am Sportunterricht verbieten und sich in Parallelgesellschaften zurückziehen", kritisierte CSU-Stadträtin Ulrike Hölldobler-Schäfer (AZ berichtete). Der Frauenbadetag sei einer gelungenen Integration nicht dienlich. Zudem sei er zu teuer.
Stimmt nicht, sagt SPD-Rätin Gabriela Heinrich. „Er muss nicht mehr subventioniert werden, als andere Badetage.“ Am 24. Oktober entscheiden die Stadträte. Außerdem soll ein Werbekonzept erarbeitet und geprüft werden, ob das Angebot auf weitere Bäder ausgedehnt wird. mir