Massiver Protest gegen Weihnachtsmarkt von Gloria von Thurn und Taxis
Seit Jahren gibt es Protest gegen den Weihnachtsmarkt von Gloria von Thurn und Taxis in Regensburg – vor allem wegen der politischen Positionen der Unternehmerin.
Die heute 64-Jährige, die in den 1980er-Jahren als "Punk-Fürstin" bekannt wurde, richtet gemeinsam mit dem Veranstalter Peter Kittel den "Romantischen Weihnachtsmarkt" aus.
Dieses Mal findet er vom 21. November bis 23. Dezember 2025 im Innenhof von Schloss St. Emmeram statt, das geht aus dem offiziellen Internetauftritt hervor. Für Diskussionen sorgten in der Vergangenheit auch die vergleichsweise hohen Eintrittspreise: Erwachsene zahlen unter anderem montags 6,50 Euro, samstags 13,50 Euro.
Bündnis plant "Romantischen Weihnachtsprotest"
Jetzt will ein Bündnis rund um Fridays for Future, die Antifaschistische Aktion Regensburg und Soli Asyl mit einem "Romantischen Weihnachtsprotest" sich am Emmeramsplatz gegen die Veranstaltung starkmachen.
Das Aktionsbündnis, dem eigenen Angaben zufolge 22 Gruppen aus dem linken und zivilgesellschaftlichen Spektrum angehören, will zeigen, "dass ein winterliches Fest auch ohne Profitgier möglich ist". Geplant sind Punsch und Speisen auf Spendenbasis, politische Reden und ein Kulturprogramm bei freiem Eintritt.
Die Protestaktion richte sich vor allem "gegen die diskriminierenden und Klimawandel leugnenden Aussagen" der Gastgeberin, sagt Sprecher Kiro Moeller. Das Bündnis kritisiert dabei die Vernetzung der Regensburgerin.
Gloria von Thurn und Taxis steht immer wieder in Kritik
Für Schlagzeilen sorgte heuer unter anderem, dass AfD-Chefin Alice Weidel zu den Schlossfestspielen eingeladen wurde. Gloria von Thurn und Taxis teilte damals mit, sie kenne Weidel persönlich. Die Einladung sei rein "privat" gewesen.
Dem rechtspopulistischen Online-Medium Nius sagte sie später über Schlager-Ikone Vicky Leandros, die Weidel schließlich von ihrem Konzert ausgeladen hatte: "Die hat wohl einen Vogel." Besonders brisant: Im Juli 2023 fand im Schloss ein Spendendinner für den ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen statt.
Nähe zu Rechtsextremisten?
Unter den Gästen befand sich auch Gernot Mörig, der später das "Potsdamer Treffen" zwischen AfD- und CDU-Politikern organisierte. Gloria von Thurn und Taxis sagte der "Mittelbayerischen Zeitung", sie kenne "keine rechtsextremen Positionen". Maaßen sei ein "guter Bekannter".
Bereits 2023 und 2024 gab es ähnliche Protestaktionen in Regensburg. "Seit Jahren verbreitet Frau von Thurn und Taxis menschenverachtende Ideologie, hetzt gegen Queers, Geflüchtete und reproduktive Selbstbestimmung und leugnet die Klimakrise", schrieben Aktivisten 2024. Eine Anfrage der AZ bei Gloria von Thurn und Taxis blieb unbeantwortet.
