Lob und Kritik für nationalen Radverkehrsplan
München – Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat den neuen Radverkehrsplan der Bundesregierung als wichtige Initiative begrüßt. Er machte zugleich aber deutlich, dass der Bund noch mehr in die Sicherheit der Radfahrer investieren müsse. Dazu gehöre die Vervollständigung des Radwegenetzes. „Daher sehe ich mit Sorge, dass der Bund aktuell die Mittel für den Radwegebau an Bundesstraßen deutlich gekürzt hat“, teilte Herrmann am Donnerstag mit.
Er forderte den Bund auf, die vorgesehenen Mittel von aktuell 76 Millionen Euro zumindest wieder auf den Stand von 2010 mit 100 Millionen Euro aufzustocken. Der Radverkehrsplan sieht vor, den Anteil der Radler am Gesamtverkehr bis 2020 von derzeit 10 auf rund 15 Prozent zu steigern. Angesichts hoher Spritkosten und einer Zunahme von Elektrorädern steigt die Zahl der Radfahrer bereits seit Jahren bundesweit rasant an.
Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) wertete den Radverkehrsplan positiv. Die Politik habe inzwischen offensichtlich die wachsende Bedeutung des Fahrrads erkannt, sagte ADFC-Landesgeschäftsführer Markus Schildhauer der Nachrichtenagentur dpa in München. Jetzt komme es darauf an, die Vorgaben auch umzusetzen.
Schildhauer sieht neben dem Bund auch den bayerischen Staat und die Kommunen in der Pflicht, noch mehr für den Fahrradverkehr zu tun. Nötig seien etwa mehr Fahrradverleihsysteme und Abstellanlagen, sagte Schildhauer. „Damit wird auch die Verkehrssicherheit gefördert.“ Gebe es etwa an einem Bahnhof keine vernünftige Abstellanlage, radelten viele nicht mit einem guten Rad dorthin – lieber benutzten sie Drahtesel, die nicht verkehrssicher seien, sagte Schildhauer.
- Themen:
- CSU
- Joachim Herrmann
- Radverkehr