Linnemann warnt Union vor Debatte über K-Frage

Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) warnt die Union vor einer verfrühten Debatte über die Kanzlerkandidatur. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder genieße "höchstes Vertrauen, weil er ein Mann der klaren Worte ist und gleichzeitig als Ministerpräsident Verantwortung in schwierigen Zeiten übernimmt", sagte Linnemann den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).
von  dpa
Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) spricht im Bundestag. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa/Archivbild
Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) spricht im Bundestag. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa/Archivbild © dpa

Berlin - Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) warnt die Union vor einer verfrühten Debatte über die Kanzlerkandidatur. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder genieße "höchstes Vertrauen, weil er ein Mann der klaren Worte ist und gleichzeitig als Ministerpräsident Verantwortung in schwierigen Zeiten übernimmt", sagte Linnemann den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). "Wir müssen in diesem Sommer aber den Fokus nicht auf die personelle, sondern die ökonomische Frage richten", mahnte der CDU-Politiker mit Hinweis auf die "größte Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg", die Deutschland erlebe.

Söder hatte am Dienstagabend im ZDF seinen Zeitplan bekräftigt, die Kanzlerkandidaten-Frage in der Union erst nach der Wahl des nächsten CDU-Vorsitzenden zu klären. "Die CDU entscheidet völlig souverän und selbstständig, wer Vorsitzender wird", sagte der CSU-Chef. "Und danach entscheiden die beiden Parteien, wer die besten Chancen hat und wer gemeinsam von beiden Parteien gut getragen werden kann." Das gehe nur gemeinsam. Söder, der ebenfalls als möglicher Kanzlerkandidat gehandelt wird und gute Umfragewerte hat, wiederholte auf Nachfrage, sein Platz sei in Bayern, wollte sich ansonsten aber nicht zur K-Frage äußern.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), den Söder als Parteichef beerbt hatte, hätte gegen eine Kanzlerkandidatur des Ministerpräsidenten keine Einwände. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch) sagte Seehofer auf die Frage, ob er es für eine gute Idee halte, dass es mit Söder nach Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber demnächst den dritten CSU-Kanzlerkandidaten geben könnte: "Natürlich. Aber es ist ja noch nicht so weit."

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