Landshuter Schülerin startet Karriere als Musikerin
Landshut - Zwei Minuten und 59 Sekunden - so lang ist der Song, den die 18-jährige Isabella Löscher, die den Künstlernamen "Belli" trägt, vor Kurzem veröffentlicht hat. Hinter diesen knapp drei Minuten stecken eineinhalb Monate Arbeit. Der Song "Rebelli" ist das Ergebnis. Ihm sollen dieses Jahr noch weitere folgen. Die Landshuter Schülerin hat große Ziele für die Zukunft ihrer Musik.
Landshuterin hat 2021 zweite Single veröffentlicht
"Ich habe eigentlich schon immer Musik gemacht", sagt Isabella Löscher, wenn man sie fragt, wie sie zum Singen gekommen ist. Mit fünf Jahren fing sie an, Klavier zu spielen. Als Kind schrieb sie bereits ihre ersten Texte. Mit "Rebelli" hat Isabella Löscher nach "Changes in the Sky" ihre zweite Single veröffentlicht. Diese wurde bis jetzt schon knapp 1.500 Mal auf der Musikplattform Spotify geklickt.
Wer Löschers Musik hört, bemerkt vor allem ihre Vorliebe für Polyphonie. "Ich finde, Mehrstimmigkeit öffnet einen großen Klangraum", sagt Löscher. Der Song selbst klingt ebenso modern, wie unaufgeregt - und erinnert an mancher Stelle entfernt an die Musik der amerikanischen Sängerin Billie Eilish. "Das haben auch viele meiner Freunde gesagt." Die 18-Jährige lässt sich zwar von anderen Künstlern inspirieren, achtet aber stets darauf, dass ihre Lieder 100 Prozent ihren Stil widerspiegeln.
Den Text für ihren Song schrieb die Schülerin in 15 Minuten
Ihre Songs handeln daher auch immer von eigenen Erlebnissen und Erfahrungen. Der Text von "Rebelli" etwa dreht sich um ihren eigenen Spitznamen: "Meine Freunde nennen mich Belli und ziehen mich damit auf, meine Mutter hat daraus ,Rebelli' gemacht, weil sie immer sagt, ich sei eine kleine Rebellin." Den Text für ihren zweiten Song habe sie in nur 15 Minuten geschrieben - "die Inspiration war einfach da", sagt Löscher. Generell wolle sie Kreativität nie erzwingen, wenn es um ihre Musik geht.

Neben dem Text hat Isabella Löscher bei "Rebelli" auch alles Übrige selbst produziert: "Der Beat, die Instrumentals, der Gesang, alles stammt von mir." Bevor die Landshuterin ihre Musik als Gesamtkonstrukt zusammensetzt, hört sie meist vorher schon jede Pause und jede Melodie in ihrem Kopf. Um diese Ideen in Musik umzusetzen, braucht Isabella Löscher aktuell nur einen Laptop, ein passendes Programm und ein Mikrofon. Equipment, das sie sich mit der Zeit selbst angeschafft hat. Aktuell arbeitet die 18-Jährige sowohl an einem Musikvideo für ihre Neuerscheinung "Rebelli", als auch bereits an neuen Titeln. "Ich habe viel vor dieses Jahr."
Durch Corona hat Isabella Löscher mehr Zeit für ihre Musik
In festen Genres will Löscher ihre Musik nicht verorten - die neue Single sei wieder komplett anders, als "Rebelli". Ihre Musik macht die 18-Jährige dabei aktuell noch neben der Schule. Wie die meisten anderen Schüler lernt sie aktuell nur im Online-Unterricht von zu Hause aus. "Corona hat mir tatsächlich sehr geholfen, weil ich seitdem viel mehr Zeit hatte, meine Ideen zu verwirklichen." Dabei lässt sich die 18-Jährige auch nicht von denen bremsen, die sie oder ihre Ziele nicht ernst nehmen: "Natürlich bin ich schon einigen Leuten begegnet, die mich und meine Musik belächelt haben. Für mich war das nur noch einmal mehr Ansporn, mein Ding durchzuziehen und mich nicht dem Einheitsbrei anzupassen."
Von Freunden und Bekannten hat Isabella Löscher dabei für ihre Single schon viel Zuspruch bekommen. Auch ein bekannter Rapper habe sie bereits kontaktiert. Ihre Eltern sind selbst musikalisch und haben die 18-Jährige seit jeher unterstützt. "Ich zeige die Songs immer erst meinen Eltern und hole mir ihr Feedback ab." Ihre schärfste Kritikerin ist die junge Musikerin aber selbst. "Bis ein Song fertig ist, muss ich erst zu 100 Prozent zufrieden sein, ich bin eine Perfektionistin.
Vermarktung ihre Musik funktioniert vor allem über soziale Medien
Wenn es darum geht, ihre Musik zu vermarkten, spielen für Isabella Löscher vor allem die sozialen Medien eine große Rolle. Über verschiedene Kanäle teilen sie und ihre Freunde ihre Musik mit der Welt. Druck, ihre Songs an den Mann zu bringen, mache sie sich aber nicht: "Natürlich wäre es toll, wenn ich irgendwann mit der Musik mein Geld verdienen könnte. Aber ich weiß, es ist schwierig, in der Musikbranche Fuß zu fassen." Mit "Rebelli" habe sie ein großes Ziel bereits erreicht und es geschafft, ihre privatesten Gedanken in ein Lied zu verpacken. "In erster Linie weiß ich, dass ich nie den Spaß an der Musik verlieren werde, das ist mir das Wichtigste."
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