Landshuter entwickelt eigene Spirituose: Aus Rumprobieren wird Rumlikör
Landshut - Wenn Thomas Tessars (32) mit seinen Freunden zusammen sitzt, trinken sie gerne mal ein Gläschen Alkohol. Lange tranken sie Gin, davon hatte Tessars aber irgendwann genug. "Irgendwann wurde der Geschmack langweilig", sagt er. Deshalb suchte er eine Alternative; zuerst erfolglos. Der Vertriebler nahm es also selbst in die Hand und begann seinen ersten Rumlikör zu mischen.
Die Idee dazu kam ihm, als er die Geschichte von kanadischem Rum im Hudson Bay hörte. Der Rum soll so stark gewesen sein, dass er pur kaum trinkbar war. Die Kanadier versetzten ihn darauf mit Ahornsirup; die Spirituose wurde dadurch genießbarer. "Das klang für mich total interessant. Deshalb habe ich angefangen, Rum zu probieren und rumzuprobieren", sagt der 32-Jährige, der ein Wortspiel aus seiner Arbeit gemacht hat. Vor rund fünf Jahren versetzt Tessars das erste Mal Rum mit Ahornsirup, Zimt, Kaffee, Vanille und weiteren Zutaten. In einem Glasballon lässt er das Gemisch sechs Wochen reifen, schüttelt die Mischung jeden Tag. "So wurde der Black Hudson geboren", erinnert sich Tessars.
Rum-Experimente kamen gut an
In den kommenden Jahren experimentiert Tessars mit dem Getränk, lässt seine Freunde immer wieder probieren, verschenkt seinen Rumlikör. Tessars: "Nach einigen Experimenten kam das so gut an, dass alle sagten: Mach doch da was draus."
2020 startete der 32-Jährige eine Crowdfunding-Kampagne. Innerhalb von sechs Wochen standen 1.800 Euro zur Verfügung. Die investierte er in professionelle Produktion und ein Label - der offizielle Black Hudson Rumlikör war geboren. Mischte Tessars seinen ursprünglichen Likör noch mit Rum aus dem Supermarkt, bezieht er seinen Grundstoff mittlerweile aus Lüneburg. Mit den Aromen wird der Rum in Landshut versetzt. "Ich würde ja Rum aus der Region verwenden, aber hier existiert kein so hochwertiges Produkt", meint Tessars.
Trotz der Anreise des Rums ist für den Wahl-Landshuter sein Likör ein niederbayerisches Produkt mit Herz. "Denn ohne meine Freundin und meine Freunde wäre der Black Hudson nicht das, was er heute ist", schwärmt Tessars permanent.
Seinen süßen Likör - Tessars beschreibt ihn als voluminös - verkauft er mittlerweile in einigen Landshuter Läden und an Gastronomen. "Die Pandemie lässt nur leider keine Cocktailparty oder Tastings zu." Aber das sei definitiv in Planung. Ein bis zwei weitere Rumliköre will er außerdem dieses Jahr auf den Markt bringen. Bis jetzt ist Tessars zufrieden mit seinem Landshuter Rumlikör und der Resonanz, die er bekommen hat.
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