Italiens Fußballfans feiern in Landshut: Mamma Mia!
Landshut - England. Wembley. Ein britisches Fußballland in Ekstase - und dann auch noch das frühe 1:0 für die "Three Lions". Es war der schnellste Treffer in einem EM-Endspiel.
Dramatisches EM-Finale und ausgelassene Stimmung unter italienischen Fans
Die Dramatik im Finale zwischen England und Italien am Sonntagabend war bereits früh vorgezeichnet. Denn ohne Drama geht es bei den Engländern nicht - und ohne Elfmeterschießen offenbar ebenfalls nicht.
So kam es, wie es vielleicht kommen musste: Am Ende jubelten aufopferungsvoll kämpfende und immer besser spielende Italiener, auch, weil den jungen englischen Spielern zum Schluss die Nerven am Elfmeterpunkt versagten.
Die Anspannung nach dem Nerventest entlud sich sogleich bei der Landshuter Fangemeinde der Squadra Azzurra. Rund 450 Fans strömten in die Altstadt, die Freude war gigantisch: "Fantastisch". "Unglaublich". "Wie in einem Märchen", schwärmte eine Gruppe von italienischen Fans. Beim letzten Turnier sei man nicht qualifiziert gewesen - und nun habe man die Europameisterschaft gewonnen.
Polizei Landshut: Der ganz große Autokorso blieb aus
Wie Patrick Baumgartner, Sprecher der Polizei Landshut, am Montag sagte, sei die Polizei auf den zu erwartenden Fanandrang in der Innenstadt gut vorbereitet gewesen, wobei der ganz große Autokorso dieses Mal ausgeblieben sei. "Viele haben sich mit dem Auto in die Innenstadt fahren lassen und sind dann vorher ausgestiegen", sagt Baumgartner.
Fan schießt Feuerwerk ab - Polizei reagiert
Die italienischen Fans besangen und beklatschten ihre Mannschaft fortan ausgelassen, schwenkten Fahnen und sorgten mit mitgebrachten Tröten für eine Atmosphäre, die gut ins Wembley-Stadion gepasst hätte. Das ohnehin eingeschaltete Blaulicht der Polizeiautos sorgte zusätzlich für die passenden Farbtupfer an den Häuserfassaden - die Trikotfarbe der Italiener. Wie Baumgartner berichtet, musste die Polizei bei der friedlichen Feier nur einmal ernsthaft eingreifen, als ein Fan anfing, Raketen abzuschießen und eine Feuerwerksbatterie in den Nachthimmel zu entladen.
Lange Nacht des blauen italienischen Wunders war schnell vorbei
Baumgartner: "Das ist per se nicht erlaubt und in der Altstadt wegen der Brandgefahr der historischen Gebäude erst recht nicht. Zudem war die Aktion wegen der vielen Menschen sehr gefährlich. Wenn so eine Batterie umfällt und sich in die Menge entlädt, kann man sich ausmalen, was dann passieren kann. Der Vorfall musste zur Anzeige gebracht werden." Gegen 1 Uhr löste sich das Fan-Treiben schließlich auf. Vereinzelt kurvten noch Fans mit ihren Autos hupend durch die Nacht oder trafen sich auf der Grieserwiese. Dann war auch die lange Nacht des blauen italienischen Wunders in Landshut vorbei.
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