Fahrradfreundliche Stadt: Noch ein weiter Weg für Landshut

Wie kann Landshut fahrradfreundlicher werden? Dieser Frage ging man zusammen mit James Thoem auf den Grund.
Kerstin Petri
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Bereit für die Fahrradtour durch Landshut (v.l.): Wilhelm Forster, Sprecher AG1 Soziale Stadt Nikola, Stadtrat Thomas Keyßner (Grüne), Siegfried Polsfuß, zweiter Vorsitzender des VCD Kreisverband Landshut, Magnus Stadler, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Landshut, Roswitha Keil vom ADFC Landshut, Larissa Gerstenberger, Mobilitätsmanagerin der Stadt Landshut, James Thoem, Direktor der Copenhagenize Design Company, und Kai Gebhardt, Bereichsleiter Personal- und Sozialwesen bei Ebm-Papst Landshut.
Bereit für die Fahrradtour durch Landshut (v.l.): Wilhelm Forster, Sprecher AG1 Soziale Stadt Nikola, Stadtrat Thomas Keyßner (Grüne), Siegfried Polsfuß, zweiter Vorsitzender des VCD Kreisverband Landshut, Magnus Stadler, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Landshut, Roswitha Keil vom ADFC Landshut, Larissa Gerstenberger, Mobilitätsmanagerin der Stadt Landshut, James Thoem, Direktor der Copenhagenize Design Company, und Kai Gebhardt, Bereichsleiter Personal- und Sozialwesen bei Ebm-Papst Landshut. © Kerstin Petri

Landshut: Der Kopenhagener Experte James Thoem war in Landshut zu Gast, um Ideen für eine fahrradfreundliche Stadt nach Vorbild seiner Heimatstadt einzubringen. Vor seinem Vortrag "Inspiration Kopenhagen" am Donnerstagabend im Bernlochner schwang er sich zusammen mit einigen Vertretern aus dem Organisationsteam beziehungsweise von VCD und ADFC aufs Rad, um sich ein eigenes Bild von der Fahrradinfrastruktur in Landshut zu machen.

Die Fahrradtour begann in der Papiererstraße, führte über die Neustadt in die neue Fahrradstraße Schützenstraße. An der Isar entlang führte die Tour Richtung Hochschule bis zum Radschnellweg. Von dort aus ging es zurück über die Flutmulde zum Hauptbahnhof und über die Papiererstraße zurück zum Ausgangspunkt. Halte wurden an neuralgischen Punkte eingelegt.

In der Landshuter Altstadt radelt es sich gemütlicher

Zusammengestellt hat die Strecke Stadtrat Thomas Keyßner (Grüne). In der Altstadt lasse es sich entspannter fahren als in der Neustadt, wo meist viel Autoverkehr herrscht. "Die Strecke nach Osten raus ist super, da hat sich in den letzten Jahren extrem viel zum Positiven gewendet", sagt Keyßner. In Landshut habe man viele topographische Vorteile, zu der die Isar und die Flutmulde gehören.

Das Sorgenkind sei die Strecke Bahnhof in Richtung Innenstadt. "Die Schüler, die von der Wolfgang- oder Bayerwaldsiedlung in die Schule fahren, wissen, mit was sie jeden Tag zu kämpfen haben." Um die Situation zu verbessern, würde sich Keyßner wünschen, dass die Wolfgangsiedlung mit einem eigenständigen Fuß- und Radsteg an die Innenstadt angebunden wird. Landshut sei noch lange nicht so weit wie Kopenhagen. "Wir stehen da, wo Kopenhagen wahrscheinlich vor 20 Jahren stand", sagt Keyßner. Um zu erfahren, wie Landshut dorthin kommen kann, habe man Thoem eingeladen. "Er ermutigt uns, mit den guten Sachen weiterzumachen, sagt aber auch, dass manche Dinge noch nicht besonders gut sind, weil man den Fahrradverkehr nicht entsprechend fördert, weil er nicht so förderwürdig erscheint. Förderwürdig ist im Moment in der deutschen Politik das Auto", so Keyßner. "Mittlerweile reden wir klimamäßig ganz anders als noch vor zehn Jahren, aber es hat sich praktisch in der Umsetzung noch nicht sehr viel geändert. Und deswegen müssen wir Tempo vorlegen."

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Noch viele Lücken in der Landshuter Fahrradinfrastrukur

Thoems Eindruck von der Tour war, dass bereits gute Initiativen gestartet worden sind, es aber noch viele Lücken gebe, die im Bereich der Fahrradinfrastruktur geschlossen werden müssen. "Sogar an einem regnerischen Tag haben wir viele Menschen jeden Alters auf dem Fahrrad gesehen. Das zeigt, dass die Einwohner die Fahrradwege nutzen und anerkennen." Darum sei es umso wichtiger, eine sichere und komfortable Infrastruktur zu haben, damit alle Menschen sicher in der Stadt fahren können. Das Verhalten zu ändern habe auch in Kopenhagen Jahre gedauert. "Aber ein wichtiges Instrument sind Pilotprojekte, bei denen man eine Idee testen kann. Wenn es funktioniert, wird es umgesetzt, wenn nicht, wird etwas anderes versucht. Landshut ist auf einem guten Weg, aber es muss noch mehr getan werden."

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