Kubanek, übernehmen Sie! Das ist Malys Mann fürs Große
Der Bau-Experte soll den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs managen. Er war schon beim Stadion und beim Klinikum erfolgreich
NÜRNBERG Er ist die Geheimwaffe im Rathaus, wenn es um Großprojekte geht. Karlheinz Kubanek (60) hat den Bau des Südklinikums geleitet und das damalige Franken-Stadion für die Fußball-WM 2006 umgebaut. Bei beiden Großprojekten schaffte er es, die Baukosten nicht nur einzuhalten, sondern zu unterschreiten. Eine Seltenheit bei öffentlichen Bauten. Jetzt soll er als OB Ulrich Malys Mann fürs Große den Ausbau des Frankenschnellwegs managen. Kubanek wird technischer Werkleiter des neuen städtischen Servicebetriebs Öffentlicher Raum (SÖR), der neben der Straßenreinigung und den Grünflächen (siehe unten) künftig auch für den Straßenbau zuständig ist.
Eigentlich hatte Kubanek seine Karriere bei der Stadt Nürnberg vor zwei Jahren beendet. Nach der WM wechselte er als Chef zur Stadion-Betreibergesellschaft, an der die Stadt eine Minderheitsbeteiligung hält. Haupteigner ist der Baukonzern Hochtief.
Doch jetzt hat er sich von Bürgermeister und SÖR-Chef Horst Förther (SPD), mit dem er den Stadionausbau über die Bühne brachte, zur Rückkehr zur Stadt überzeugen lassen. Die Neugründung von SÖR bezeichnet Kubanek als „Urknall“, bei dem er gerne mitwirken wolle. Denn der gelernte Architekt sieht sich auch als Verwaltungsprofi: „Sechs Jahre unter dem früheren Baureferenten Walter Anderle haben mir den letzten Schliff gegeben!“
Er werde sich jedoch „nicht um jeden Straßenkehrer“ kümmern, wie er zur AZ sagte. Ihn interessieren die Millionen-Projekte: „Vom Franken-Stadion zum Frankenschnellweg, das hat was!“
53,6 Millionen Euro kostete der Stadion-Umbau. Das „Jahrhundert-Verkehrsprojekt“ (OB Maly) Frankenschnellweg wird mit mindestens 220 Millionen Euro veranschlagt. Derzeit laufen die schwierigen Verhandlungen mit den Zuschussgebern. Gleichzeitig beginnen die Vorarbeiten, wie die Planungen zur Entschärfung von Nürnbergs größter Staufalle umgesetzt werden können. Im Tiefbauamt werden bereits zusätzliche Bauingenieur-Stellen für das Projekt geschaffen.
Das wird künftig bei SÖR eingegliedert. Ein geschickter Schachzug. Damit liegt die Verantwortung für das Prestige-Projekt nicht mehr bei Baureferent Wolfgang Baumann (parteilos), sondern bei Bürgermeister Horst Förther (SPD) – und damit hat OB Maly viel mehr Einfluss bei dem Bau, der sicherlich entscheidend für die Kommunalwahl 2014 sein wird.
Kubanek, der seinen neuen Job am 1. Februar 2009 antritt, hofft, dass er bis dahin möglichst viele Weichen gestellt haben wird. „Das Ende des Baus werde ich sicher nicht mehr mitbekommen. Denn in fünf Jahren komme ich ins Rentenalter!“ Michael Reiner
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