Krise: Jetzt trifft sie auch das Handwerk

Insgesamt beurteilten etwa ein Drittel aller Betriebe in Franken ihre Situation als schlecht.
NÜRNBERG Die Handwerkskammer für Mittelfranken stellte am Dienstag ihren Bericht zur wirtschaftlichen Lage im vierten Quartal 2009 vor. Obwohl die Konjunktur der Branche im Vergleich zum Vorquartal an Fahrt verlor, blickt der Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken, Heinrich Mosler, mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft.
Ein einheitlicher Trend ließ sich hinsichtlich der einzelnen Gewerbegruppen nicht feststellen. Während sich der Metallsektor leicht erholte, schätzten vor allem die Kfz-Betriebe ihre Lage im letzten Quartal deutlich pessimistischer ein, als in den Monaten zuvor. Schuld daran ist die Abwrackprämie, die sich zwar bis ins dritte Quartal 2009 positiv auf den Kfz-Bereich auswirkte.
Die Zahl der Beschäftigten bleibt stabil
Seit dem Herbst jedoch sorgt sie für eine konjunkturelle Delle, die sich auch heuer fortzusetzen scheint. Insgesamt beurteilten etwa ein Drittel aller hiesigen Handwerksbetriebe ihre Situation als schlecht. „Die Folgen der Weltwirtschaftskrise treffen uns immer mit einer zeitlichen Verzögerung“, sagte Hauptgeschäftsführer Elmar Forster. Die Zahl der Beschäftigten in den Handwerksbetrieben blieb jedoch stabil. So sind unverändert 121.000 Mitarbeiter in den 21.500 mittelfränkischen Betrieben tätig.
„Sehr bedenklich“ sei jedoch „die dramatische Erhöhung der Staatsverschuldung“, so Mosler. Die öffentlichen Haushalte ließen dehalb keinen Spielraum für Investitionen. Auch die Pläne von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), die Subventionierung von Solarstrom künftig zu beschneiden, lehnen Mosler und Forster ab. Grund: Die erneuerbaren Energien hätten sich in der Vergangenheit als Wachstumsmotor erwiesen – und tausende Jobs in der Handwerkerbranche geschaffen. CS