Kommt das Atommüll-Endlager?
Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) fordert, dass auch Bayern Atommüll lagert.
Grafenrheinfeld Bisher gibt es für den Atommüll aus deutschen Kernkraftwerken (KKW) kein Endlager. Das soll sich nun ändern: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks fordert, dass auch der Freistaat Bayern Atommüll aus der Aufbereitung im britischen Sellafield lagert.
Im unterfränkischen Grafenrheinfeld (Kreis Schweinfurt) gibt man sich besorgt. Zwar geht das KKW selbst Ende Mai vom Netz, die Betriebsgenehmigung für das Atomzwischenlager läuft allerdings erst im Februar 2046. Die Bürgermeisterin des 3400-Einwohner-Orts Sabine Lutz (CSU) befürchtet daher, dass der Atommüll noch länger in Grafenrheinfeld bleiben wird. „Es wird schwierig werden, das Zwischenlager nicht zu verlängern, sodass es in gewisser Weise irgendwann ein Endlager werden wird“, sagte die Rathauschefin.
Eon, der Betreiber des KKWs, bestätigte diese Mutmaßungen indes nicht. Ein Sprecher des Unternehmens sagte dem BR, es sei nicht geplant, Atommüll aus Sellafield in Grafenrheinfeld zu deponieren. Nach Abschaltung des KKWs wolle man lediglich die letzten aktiven Brennelemente aus dem fränkischen Reaktor einlagern. Laut Eon wollte die Politik bis Anfang letzten Jahres Standorte für drei alternative standortnahe Zwischenlager finden. Das sei nicht passiert. Eine Lösung für das Atommüll-Problem scheint also nicht in Sicht zu sein.