König der Berge? Neues Ziel für Fans von Ludwig II. in Bayern

Ludwig II. liebte nicht nur Schlösser. Rund um den Herzogstand kann man sich nun auf Spurensuche begeben – nach seiner Leidenschaft für die Natur.
Autorenprofilbild Natascha Probst
Natascha Probst
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Eine Büste am Herzogstand: König Ludwig II.
Eine Büste am Herzogstand: König Ludwig II.
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

König Ludwig II. war wohl in so manchen Dingen seiner Zeit voraus. So auch, als er von seiner Bergresidenz aus seinen Regierungsgeschäften inmitten der abgelegnen Natur nachkam - Homeoffice würde man das heute nennen.  König Ludwig II. liebte die Natur und die Berge. Und ganz besonders die Gipfelwelt rund um den Kochel- und Walchensee. Dieser Liebe hat die Gemeinde Kochel am See in Zusammenarbeit mit der Herzogstandbahn nun eine ganze Themenwelt gewidmet, die eben eröffnet wurde und nun für alle ganzjährig zugänglich ist.

Entlang der Themenwege geben Infotafeln Hinweise auf die Zeit Ludwigs II. in den Bergen.
Entlang der Themenwege geben Infotafeln Hinweise auf die Zeit Ludwigs II. in den Bergen. © Daniel Weickel/Touristinfo Kochel am See

Experten haben hier das lang vergessene Wissen rund um die Aufenthalte des Königs aufgearbeitet. Beteiligt war etwa der Verein für Heimatgeschichte im Zwei-Seen-Land. Entlang von Themenwegen mit Infotafeln können Besucher die Bergwelt aus dem Blickwinkel des bayerischen Königs erkunden. 

Seine Liebe für die Berge entstand wohl schon früh

Ludwig durfte schon als junger Kronprinz seine Mutter Königin Marie bei Bergtouren begleiten. "Das bereitete sozusagen den Nährboden für seine Bergliebe", sagt Vanessa Richter, die ehemalige Kulturvermittlerin des Museums der bayerischen Könige, die bei der Recherche und Forschung federführend war. "Ludwig wollte keine Gipfel erobern, also im sportlichen Sinn, er wollte sich aus dem Lärm der Zivilisation zurückzuziehen und die Natur genießen." Die "liebgewordenen Bergeshöhen" seien für den tiefgläubigen König ein Abbild der Schöpfung gewesen. Und schützenswert. "Das hat er schon damals erkannt", sagt Richter.

Das Königshaus von Ludwig II. und das Pürschhaus von Max II. (im Vordergrund).
Das Königshaus von Ludwig II. und das Pürschhaus von Max II. (im Vordergrund). © JL Schlimm

König Ludwig II. hielt sich von Mai bis Oktober in seinen Landschlössern und abgelegenen Berghäusern auf, sagt Daniel Weickel, Tourismusleiter Kochel am See, der auch der Initiator der Themenwelt "König der Berge" ist.

Diese Aufenthalte folgten einem festgelegten Jahresrhythmus. Die Hütten auf dem Altlacher Hochkopf und dem Herzogstand habe er meistens im Mai, Juni und Juli oder im Herbst für mehrere Tage bewohnt. Er übernachtete aber auch hin und wieder in Kochel oder Schlehdorf, wenn er sich zu den Königshäusern rund um Kochel- und Walchensee begab.

Das Speise- und Aussichtshäuschen des Königs auf dem Herzogstandgipfel.
Das Speise- und Aussichtshäuschen des Königs auf dem Herzogstandgipfel. © S. Zauner

Doch was hat der König in den Bergen gemacht? In seinen jungen Jahren habe er oft sportliche Ritte unternommen, sagt Markus Richter. Er machte Bergtouren, teilweise sogar nachts und mit nur einem Begleiter. Später sei er dann gemütlicher geworden und habe sich mit einem wendigen Einspänner auf die Berghäuser fahren lassen. Und natürlich: Selbst in den abgelegensten Hütten musste es aufwendige Menüs geben, darauf legte er großen Wert, sagt Richter. Ebenso mussten Pläne seiner Bauprojekte und Bücher immer vor Ort sein.

Begleitend gibt es jetzt auch eine "König der Berge"-App

Besucher des Herzogstands können König Ludwigs Bergwelten ab sofort auf drei Themenwegen nachspüren: der barrierearmen "Bergbahn-Runde", der "Gipfel-Bergbahn-Runde" und der "Reitweg-Gipfel-Runde". Begleitend gibt es auch eine App: die "König der Berge"-App. Diese ermöglicht es, die Themenwelt "König der Berge" jederzeit und überall digital zu erkunden.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

"Ludwig II. schöpfte in der Ruhe der Berge Kraft"

"Unser Ziel ist es, Ludwig II. und seine einzigartige Beziehung zu den Bergen rund um den Herzogstand historisch genau und vielfältig langfristig erlebbar zu machen - barrierearm und somit für alle zugänglich", sagt Weickel. Im Vordergrund stehe, die Lücke identitätsstiftend zu füllen, die im Themenkosmos zu König Ludwig II. zwischen seinen bekannten Königsschlössern besteht - inhaltlich und historisch, und dies "sowohl für die Einheimischen und Landkreisbewohner und natürlich auch für Urlaubsgäste und Tagesbesucher, die auf den Spuren des Königs wandeln".

"In der Themenwelt können die Besucherinnen und Besucher König Ludwig, den Erbauer märchenhafter Schlösser, kennenlernen, aber auch den Menschen entdecken, der in der Ruhe der Berge Kraft schöpfte. Er hat schon damals gespürt, wie wichtig und schützenswert unsere Natur ist", sagt Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU) über die Themenwelt. "Dieses Projekt verbindet beeindruckend Geschichte, Kultur, Heimat und Natur."

Weiterführende Informationen und Ankündigungen zu Veranstaltungen rund um die neue Themenwelt "König der Berge" am Herzogstand finden sich unter www.könig-der-berge.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.