„Keinerlei Erbarmen“ mit Club

Bayern-Präsident Uli Hoeneß wartet „noch immer auf die Ehrenmitgliedschaft beim 1. FC Nürnberg“ – und kündigt das Comeback von Franck Ribéry an
NEUSTADT/AISCH Der Club sollte sich für das bayerische Gipfeltreffen ganz warm anziehen. Diese Meinung vertritt Uli Hoeneß, der Bayern-Präsident. Bei einem Sparkassen-Forum in der rappelvollem Markgrafenhalle in Neustadt/Aisch kündigte er vor über 1300 Zuhörern überdeutlich an: „Unsere Mannschaft hat eine ganze Menge gut zu machen. Obwohl ich eine kleine Fabrik und sehr viele Freunde in Nürnberg habe, muss ich leider sagen, dass es am Sonntag keinerlei Erbarmen gibt.“
"Warte noch auf die FCN-Ehrenmitgliedschaft"
Gleichzeitig teilte Hoeneß mit: „Franck Ribéry wird zum Leidwesen des Club wieder dabei sein.“ Der Franzose hat den Bänderriss im Knöchel auskuriert. Aber: Ausnahmekönner hin oder her. Als der Club im Vorjahr nach einem individuellen Fehler von Pascal Bieler unglücklich mit 1:2 im Münchner „Schlauchboot“ verlor, konnte der eben erst von Wadenproblemen wieder genesene Franzose keinerlei Akzente setzen. Hoeneß, der 58-jährige Ober-Bayer und Bratwurstfabrikant, glänzte dagegen aktuell mit einer häufig von stürmischem Beifall unterbrochenen Rede zum Thema: „Der Weg des FC Bayern München von einem Fußballverein zu einem Wirtschaftsunternehmen.“ Einmal in Fahrt, scherzte Hoeneß auch Richtung FCN-Führung: „Wir haben vergangene Saison Andreas Ottl und Breno nach Nürnberg geschickt und noch Teile ihres Gehaltes übernommen. Und heuer haben wir mit Mehmet Ekici noch einen ganz guten Spieler ausgeliehen. Ich warte noch immer auf die Ehrenmitgliedschaft des 1. FC Nürnberg.
Gleichwohl erkannte der Bayern-Boss den Aufschwung beim Club an: „Ich habe 1979 etwa ein halbes Jahr beim FCN Fußball gespielt und dabei den Verein kennen und schätzen gelernt. Ich freue mich deshalb, dass der FCN in diesem Jahr so gut spielt.“ Die Lacher hatte Hoeneß auf seiner Seite, als er einem mutigen Club-Fan antwortete: „Sie dürfen versichert sein, dass Louis van Gaal nicht entlassen wird, egal, wie das Spiel ausgeht. Ich bin mir ganz sicher, dass Sie ein unruhiges Wochenende haben werden.“ Zu seinem Cheftrainer wollte sich der Ex-Manager sonst nicht weiter äußern: „Das, was zu sagen war, habe ich gesagt. Dazu stehe ich. Und sonst möchte ich bis Weihnachten Ruhe." wh, MaC
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