Kabinett plant 15.000 mehr Teamkräfte für Bayerns Kitas

Aktuell können Familien bis zu 6.000 Euro Unterstützung in Bayern beantragen. Mit dem Kinderstartgeld wird die Summe halbiert. Das Kabinett plant, das gesparte Geld in die Kitas zu investieren.
dpa |
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"Bayern ist ein Familienland", sagte Bayerns Sozialministerin Scharf. (Symbolbild)
"Bayern ist ein Familienland", sagte Bayerns Sozialministerin Scharf. (Symbolbild) © Wolf von Dewitz/dpa
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München

Insgesamt 15.000 Teamkräfte sollen zukünftig das pädagogische Fachpersonal in Bayerns Kindertagesstätten unterstützen. "Wir machen unsere Kitas fit für die Zukunft", sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) nach einer Sitzung des bayerischen Ministerrats. Finanziert werden soll das zusätzliche Personal aus Kürzungen beim Familien- und Krippengeld.

Mit der Gesetzesreform plant das Kabinett, das aktuell geltende Familiengeld von maximal 6.000 auf 3.000 Euro pro Kind zu halbieren und das Krippengeld komplett zu streichen. Die daraus entstehenden Einsparungen bei den direkten Leistungen an Familien sollen in das sogenannte Kinderstartgeld fließen und zur Stärkung der Betreuung eingesetzt werden, heißt es von der Staatskanzlei. Damit stehe bis 2030 rund eine Milliarde Euro zusätzlich an Landesmitteln für die Kinderbetreuung in Bayern zu Verfügung.

 "Teamkräfte sind diejenigen, die in Verwaltung, in Hauswirtschaft, aber auch als Assistenzkräfte in der Kita beschäftigt sind", erklärte Scharf. Das zusätzliche Personal soll bis zum Jahr 2029 eingesetzt werden.

Teamkräfte, Platzpauschale und weniger Bürokratie

Im bayerischen Koalitionsvertrag war bereits eine Verdoppelung auf 12.000 Teamkräfte festgelegt worden, diese Zahl wurde nun erhöht. Zu den weiteren Maßnahmen zur Entbürokratisierung gehöre auch die sogenannte Platzpauschale für die Kindertagespflege ohne staatliche Vorgaben. "Davon profitieren rund 12.000 Kinder", sagte Scharf. Bislang gibt es hierzu keine betreffende pauschale Regelung. Im Umkehrschluss bedeute die geplante Platzpauschale, dass mehr Eigenverantwortung vor Ort, etwa bei den Jugendämtern, getragen werde. Mit der Gesetzesreform soll Bürokratie abgebaut und das bisherige Fördersystem deutlich vereinfacht werden.

Grüne: "Augenwischerei statt echte Lösungen"

Kritik an der Gesetzesänderung kommt von der SPD und den Grünen: "Sozialministerin Scharf wirft die Vernebelungsmaschine an, jongliert mit großen Zahlen und betreibt lieber Augenwischerei, statt echte Lösungen für Familien und Kinder in Bayern zu präsentieren", sagte Julia Post (Grüne). Auch mit Tausenden Teamkräften ließen sich die Qualitätsprobleme in den Kitas nicht lösen. Es brauche stattdessen mehr hochqualifiziertes Personal mit Zeit für echte Bildungsarbeit in den Kitas, mehr Geld vom Freistaat und geringere Betreuungsgebühren, die sich die Eltern leisten können.

Die vorgestellten Eckpunkte zur geplanten Gesetzesänderung seien eine große Enttäuschung, sagte Doris Rauscher (SPD). "Es wurde ein großer Wurf angekündigt, auf den die Kitas dringend warten – aber tatsächlich ist diese Ankündigung für Träger, Familien und Kinder ein Desaster." Die Reform gehe an den eigentlichen Problemen vorbei und sei viel zu oberflächlich. "Das Ergebnis dieser halbherzigen Reform ist vorhersehbar: Die strukturellen Defizite von Kommunen und Trägern bleiben bestehen, Elternbeiträge werden weiter steigen, und die Kostenexplosion setzt sich ungebremst fort."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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