Junge Mutter tötet ihr Baby: Sechs Jahre Haft
Weiden - Eine junge Mutter aus der Oberpfalz bringt nach einer verheimlichten Schwangerschaft ihr Baby auf der Toilette eines Supermarktes zur Welt. Laut Anklage tötet sie den Säugling und steckt die Leiche in einen Müllsack. Zwei Tage später wird das tote Mädchen gefunden. Am Montagmorgen wurden vor dem Landgericht Weiden die Plädoyers gehalten werden, anschließend fiel das Urteil: Sechs Jahre Haft wegen Totschlags.
Laut Obduktion waren die gesamte Mundhöhle und der Rachenraum des Kindes mit Papiertüchern verstopft. Zum Prozessauftakt wegen Totschlags hatte die 21-Jährige bestritten, das Kind getötet zu haben. Sie hatte angegeben, dass das Neugeborene kein Papier im Mund hatte, als sie die Toilette verließ. Sie wollte später an den Geburtsort zurückkommen und das Baby in eine Klinik bringen.
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Die Ermittler entdeckten die Leiche in einem Müllcontainer. Ein Arzt in einer Klinik hatte die Polizei alarmiert, nachdem die Frau mit starken Blutungen zu ihm gekommen war. Er hatte festgestellt, dass die Frau ohne medizinische Hilfe ein Kind auf die Welt gebracht hatte, der Verbleib des Säuglings aber nicht zu klären war.
Im Rahmen des Verfahrens stand zwischenzeitlich sogar eine Verurteilung wegen Mordes im Raum, am Ende blieb es jedoch beim angeklagten Totschlag. Das Urteil viel unwesentlich geringer aus, als die von der Staatsanwaltschaft geforderten sechseinhalb Jahre Haft, die Verteidigung hatte auf vier Jahre plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.