Jedes dritte Nürnberger Kind lebt in Armut!

Sozialreferat will mit neuem Programm die Teilhabe am Leben in der Stadt sicherstellen.
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Sport ist wichtig. Damit arme Kinder nicht außen vor bleiben, handelt das Sozialamt derzeit mit Vereinen Beitragssenkungen aus.
AP Sport ist wichtig. Damit arme Kinder nicht außen vor bleiben, handelt das Sozialamt derzeit mit Vereinen Beitragssenkungen aus.

Sozialreferat will mit neuem Programm die Teilhabe am Leben in der Stadt sicherstellen.

NÜRNBERG Jedes dritte Kind in Nürnberg lebt in Armut. In Zahlen ausgedrückt: 19.000 Kinder wohnen in Haushalten, die die Hälfte des Durchschnittseinkommens oder weniger zum Leben haben. Das sind 926 Euro im Monat für eine Alleinerziehende mit einem Kind oder 1282 Euro für eine Familie mit einem Kind. Vor allem die Kinder leiden unter der ständigen Ebbe im Familiengeldbeutel. Da bleibt nichts übrig für die Klassenfahrt oder den Besuch im Kindertheater, die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder Instrumentalunterricht.

„Aus einer Kindheit in Armut kann eine lebenslange Benachteiligung entstehen“, sagt Sozialreferent Reiner Prölß (SPD). Deshalb will er mit seinem neuen Schwerpunktprogramm armen Kindern die Teilhabe am Leben sichern.

Derzeit verhandelt das Sozialamt mit Sportvereinen. „Wir wollen, dass arme Kinder nur noch die Hälfte des Beitrags zahlen müssen“, erläutert Behörden-Chef Dieter Maly. Einen Teil der ausfallenden Gelder will er durch Spenden aufstocken. „Der hohe Beitrag ist für viele Familien ein echtes Hindernis“, sagt Maly. Eine Erfahrung, die er auch beim Sommerferienprogramm des Jugendamts machte. „60 Euro fürs Zeltlager sind zu viel. Wir haben nun die Organisatoren unterstützt, damit das Lager nur noch 20 Euro kostet. Der Erfolg war durchschlagend.“

Allerdings auch mit Kosten verbunden. Die zusätzlichen Mittel will Prölß durch Spenden- und Stiftungs-Gelder sichern. Ein Mitarbeiter in seinem Referat kümmert sich darum, die Gaben einzutreiben und auch neue ehrenamtliche Helfer zu finden.

Um sicherzustellen, dass die Hilfe auch die richtigen Kinder trifft, soll verstärkt für den Nürnberg-Pass geworben werden. Ihn erhält, wer soziale Hilfen bezieht. Der Pass ist kostenlos. Wer ihn besitzt, kommt in den Genuss von vielen Vergünstigungen. Der Pass soll die Besitzer nicht abstempeln. „Es muss selbstverständlich werden, ihn vorzuzeigen. So wie den Schülerausweis“, sagt Maly. Dann wird der Nürnberg-Pass zur Teilhabe-Karte am sozialen Leben. mir

Den Nürnberg-Pass gibt’s im Sozialamt, Glockenhofstr. 24. Tel.0911/ 2312543. Mo. bis Fr. 8.30 bis 12.30 Uhr. Spender-Hotline: Tel.0911/ 2312474.

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