Jede dritte Gemeinde in Bayern kann Wärme aus Flüssen nutzen
Bayernweit könnte rund ein Drittel der 2056 Kommunen klimafreundliche Wärme aus Flüssen und Seen nutzen. Das Flussthermie-Potenzial zur Wärmebereitstellung wird nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in den 667 Gemeinden auf 10 bis 27 Terawattstunden geschätzt. Dies würde rechnerisch ausreichen, um 220.000 bis 610.000 Wohngebäude und damit bis zu 16 Prozent des Energieverbrauchs für Wärme in Gebäuden abzudecken. 104 Flüsse und 31 Seen im Freistaat bieten demnach "günstige Voraussetzungen" für den Einsatz von Gewässerthermie.
Gewässerthermie nutzt die im Wasser von Seen und Flüssen gespeicherte natürliche Wärme, um Gebäude effizient zu heizen. Über Wärmetauscher wird dem Gewässer eine geringe Menge Wärme entzogen, die eine Wärmepumpe auf ein nutzbares Temperaturniveau bringt.
"Unsere Flüsse und Seen können einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wärmeversorgung leisten, ohne ökologische Nachteile. Für rund ein Drittel aller bayerischen Gemeinden haben wir ein beachtliches Potenzial aus Flusswärme identifiziert", sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Dies sei ein "weiterer Baustein für eine bezahlbare und regionale Energieversorgung ohne ideologische Scheuklappen".
Gemeinsam mit Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hatte Aiwanger in Rosenheim ein Gewässerthermie-Projekt der Stadtwerke Rosenheim besucht. In einem 2021 errichteten Gebäude betreiben die Stadtwerke drei Großwärmepumpen mit insgesamt 4,5 Megawatt thermischer Leistung. Das System kombiniert Flusswärme mit Kraft-Wärme-Kopplung.
"Die Energiewende ist der Schlüssel zum Klimaschutz. Bayern will alle erneuerbaren Energien weiter ausbauen", sagte Glauber. In den Flüssen und Seen schlummere großes Wärme- und Energiepotential. Um die Nutzung der Gewässerthermie voranzubringen, starte das Wirtschaftsministerium eine Informations-Kampagne.
Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de
