Innenminister Herrmann: Ausflüge machen keinen Sinn
Nürnberg (dpa/lby) - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat vor dem Beginn der Osterferien eindringlich an die Bevölkerung appelliert, die Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus einzuhalten. "Es macht keinen Sinn, zig Kilometer an einen beliebten Ausflugsort zu fahren, wo Sie unweigerlich auf eine große Zahl an anderen Ausflüglern treffen", sagte Herrmann am Freitag in Nürnberg.
Die Landesregierung ist in Sorge, dass die Disziplin in der Bevölkerung über die Ferien nachlässt - zumal die Meteorologen zum Teil hervorragendes Ausflugswetter melden. "Nichts spricht gegen einen Spaziergang auf einem einsamen Waldweg", sagte Herrmann. Jedoch sei gerade an beliebten Treffpunkten in Parks, an Uferpromenaden oder in den Bergen mit so vielen Menschen zu rechnen, dass der Sicherheitsabstand nicht mehr eingehalten werden könne.
Herrmann kündigte scharfe Kontrollen der bayerischen Polizei an. Die zehn Präsidien seien mit 13 Einsatzzügen der Bereitschaftspolizei verstärkt worden. Es drohten für Verstöße teils empfindliche Bußgelder und Strafen. Er sagte aber auch: Eine Verschärfung der Ausgangsbeschränkungen sei weder geplant noch beabsichtigt. "Wir appellieren an die Vernunft der Bevölkerung."
In den vergangenen Wochen hat die Polizei bei 300 000 Kontrollen bereits 25 000 Verstöße gegen die Regelungen zum Kampf gegen Corona festgestellt. Der Präsident des Polizeipräsidiums Mittelfranken, Roman Fertinger berichtete von teils kuriosen Ermittlungen: Bei einem Einbruch seien 600 Rollen Klopapier sowie Desinfektionsmittel gestohlen worden. Insgesamt sei aber die herkömmliche Belastung für die Polizei gesunken. "Wir haben keine Wohnungseinbrüche mehr, eher Ausbrüche", sagte Fertinger.
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