In Nürnberg fehlen 500 Hortplätze

Trotz eines ehrgeizigen Ausbau-Programms wird die Stadt den Bedarf nicht decken können, wenn ab 2013 Eltern einen Rechtsanspruch auf Betreuung ihrer Kinder haben
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Bei den Kleinsten in der Krippe könnte die Versorgungsquote von 35 Prozent knapp geschafft werden – wenn der Bau neuer Einrichtungen zügig in Angriff genommen wird.
Imago Bei den Kleinsten in der Krippe könnte die Versorgungsquote von 35 Prozent knapp geschafft werden – wenn der Bau neuer Einrichtungen zügig in Angriff genommen wird.

Trotz eines ehrgeizigen Ausbau-Programms wird die Stadt den Bedarf nicht decken können, wenn ab 2013 Eltern einen Rechtsanspruch auf Betreuung ihrer Kinder haben

NÜRNBERG Ab 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf Betreuung ihrer Kinder. Das heißt für Nürnbergs Sozial-Referent Reiner Prölß (SPD): Er muss dringend mehr Plätze in Krippen, Kindergärten und Horten schaffen. Trotz klammer Kassen fehlt es nicht am Geld: Im Mittelfristigen Investitionsplan (MIP) stehen bis 2014 für den Ausbau der Kinderbetreuung 112 Millionen Euro. Dennoch wird der Bedarf 2013 nicht gedeckt sein.

Das Problem ist eher der Platz: Wo sollen die Einrichtungen entstehen? Deshalb gibt es seit 2008 das „Dienstleitungszentrum Kita 2013“ – eine Arbeitsgruppe, die Investoren, Bauträger oder Vermieter berät, Immobilien sucht und bewertet, aber auch Immobilien-Besitzer und Kita-Betreiber zusammenbringt.

Natürlich wollen nicht alle Eltern ihre unter Dreijährigen in eine Krippe schicken. Und auch in den Horten, in denen Grundschüler nach Schulschluss betreut werden, werden nicht alle Schüler eines Jahrgangs landen. Durch Befragungen hat man den Bedarf für das Jahr 2013 ermittelt.

Förder-Richtlinien setzen Prölß unter Druck

Bei den Krippen strebt die Stadt einen Versorgungsgrad von 35 Prozent an. Aktuell liegt die Quote bei 18,9 Prozent. Insgesamt müsste man bis 2013 exakt 3620 Plätze für die ganz Kleinen anbieten können. Derzeit laufen die Planungen auf 3482 Plätze hinaus – man hofft aber, bis Ende 2013 die Versorgungslücke zu schließen.

Entspannt kann Prölß auf die Entwicklung bei den Kindergärten schauen. Hier sieht das Ausbau-Ziel eine Versorgungsquote von 100 Prozent vor. Aktuell liegt die Quote bereits bei 92,6 Prozent. Bis 2013 werden wohl alle benötigten 14937 Kindergarten-Plätze zur Verfügung stehen.

Nicht so gut schaut’s bei den Horten aus. Hier liegt der Versorgungsgrad bei 27,2 Prozent. Bis 2013 sollte er bei 40Prozent liegen. Das – da ist sich Prölß sicher – werden seine Kita-Fahnder trotz aller Anstrengungen nicht schaffen. 2013 werden in Nürnberg rund 500 Hortplätze fehlen!

Abgesehen vom Anspruch der Eltern – auch die Förder-Richtlinien setzen Prölß unter Druck. Zum Beispiel bei den Krippen: Liegen bis 28.Februar 2014 keine Verwendungsnachweise vor, schrumpfen die Förderquoten durch den Staat dramatisch. Bei den städtischen Krippen sinkt die Refinanzierung zum Beispiel von 71 auf 27 Prozent.

Das heißt: Weil es natürlich seine Zeit braucht, um eine Krippe zu bauen, einzurichten und in Betrieb zu nehmen, müsste mit dem Bau spätestens Ende 2011 begonnen werden, um die maximale Förderung zu sichern. Also: Standorte dringend gesucht! venne

Weitere Infos: FLZ Kita 2013, Tel.0911/ 231-14217.

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