Hunderte Menschen demonstrieren gegen Gasbohrung am Ammersee

In Reichling am Ammersee soll nach fossilem Gas gebohrt werden. Seit Monaten wehren sich Anwohner und Umweltschützer gegen die Pläne.
dpa |
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In Reichling demonstrierten Hunderte gegen geplante Gasbohrungen.
In Reichling demonstrierten Hunderte gegen geplante Gasbohrungen. © Stefan Puchner/dpa
Reichling/Ludenhausen

Hunderte  Menschen haben in Reichling im Landkreis Landsberg am Lech lautstark gegen den Start von Gasbohrungen in ihrer Ortschaft demonstriert. Die Kritiker halten Bohrungen nach fossilem Gas in Zeiten des Klimawandels für ein völlig falsches Signal. Zudem liege die Bohrfläche in der Nähe von Schutzgebieten. 

Nach Angaben der Polizei hatten sich rund 600 Menschen an der Demonstration beteiligt. Die Veranstalter selbst sprachen von 1.200 Teilnehmern. 

"Wer heutzutage auf dreckiges Gas statt auf Erneuerbare setzt, kippt weiter Öl ins Feuer der Klimakrise – statt es mit allen Mitteln zu löschen", heißt es etwa von der Initiative Fridays for Future. 

Schauspieler Hannes Jaenicke ist auch dabei  

Der Schauspieler Hannes Jaenicke schloss sich dem Demonstrationszug an. "Vielleicht können wir diesen Quatsch noch verhindern", sagte er in einem Video, das er über seinen Instagram-Kanal ausspielte. 

Die Firma Genexco will in den kommenden Wochen mit Probebohrungen in Reichling in der Nähe des Ammersees beginnen. Das Unternehmen vermutet in rund 3.000 Metern Tiefe relevante Gasvorkommen. Die Demonstranten gehen davon aus, dass schon in wenigen Wochen ein rund 40 Meter hoher Bohrturm auf dem Bohrplatz in Reichling stehen könnte. 

Aiwanger sieht keine Handhabe

Sie forderten Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) auf, die Bohrung zu verhindern. Aiwanger steht auf dem Standpunkt, der Freistaat habe keine Handhabe, die Bohrungen zu untersagen, solange die Anforderungen des Bundesberggesetzes eingehalten würden. Eine ähnliche Sichtweise vertritt Reichlings Bürgermeister Johannes Hintersberger. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte mit weiteren Organisationen ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das zu einer anderen Auffassung gelangte.

Im Vorfeld hatte es erhebliche Rangeleien zwischen Klimaschützern und Gemeinde gegeben. Ein Teil der Demonstranten warf dem Bürgermeister vor, sie als "Terroristen" bezeichnet zu haben und strengte eine Unterlassungsklage an.

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