Herrmann: "Brauchen keine Neonazis für die Sicherheit"
Amberg (dpa/lby) - Nach den Prügelangriffen in Amberg durch mutmaßlich vier Flüchtlinge hat Innenminister Joachim Herrmann (CSU) selbst ernannte Bürgerwehren verurteilt. Im Bayerischen Rundfunk (BR) sagte er am Donnerstag: "Wir brauchen keine Neonazis für die Sicherheit in unserem Land." Sollten sich doch Bürgerwehren formieren, werde die Polizei in Amberg versuchen, dies zu unterbinden. Die Polizei-Präsenz in der oberpfälzischen Stadt werde bald verstärkt.
Dem Innenminister zufolge ist bei einem der mutmaßlichen Schläger das Asylverfahren negativ beendet, so dass die Rückführung in das Heimatland eingeleitet werden kann. Bei den anderen Verdächtigen seien die Asylverfahren noch offen. Sollten die Asylbewerber wegen der Prügelattacke zu Haftstrafen verurteilt würden, "ist es auf jeden Fall ein Grund, den Aufenthalt noch rascher zu beenden", sagte Herrmann dem BR. Gäbe es einen Abschiebeschutz, müsste dieser widerrufen werden.
Vier junge Männer aus Afghanistan und dem Iran sollen den Behörden zufolge am Samstagabend in Amberg zwölf Passanten attackiert und verletzt haben - anscheinend wahllos. Die Asylsuchenden im Alter von 17 bis 19 Jahren sitzen in Untersuchungshaft, vor allem wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung.