Große KLOalition: Politiker fordern WC-Initiative!
Die Bunten wollen ein Umdenken: Öffentliche Toiletten sollen durch private Betreiber und Werbung gewährleistet werden.
NÜRNBERG Das Bedürfnis wird immer dringender – doch ein WC ist nicht in Sicht. Was tun? Einfach in die nächste Gaststätte schleichen und um Erlaubnis fragen? Bei fremden Leuten klingeln oder ab in den Busch? Der Mangel an öffentlichen Toiletten macht Nürnbergern und Touristen schon lange zu schaffen! Jetzt haben sich die „Bunten“ im Stadtrat (FDP, Freie Wähler und ödp) dem anrüchigen Thema angenommen.
Kommt der „WC-Führer“ für Touristen?
Stadtrat Hartmut Beck von den Freien Wählern erklärt: „Es kann nicht sein, dass sich das Rathaus die eigenen Toiletten sanieren lässt, während die Bürger kaum öffentliche Toiletten in der Stadt vorfinden.“ Zusammen mit Utz Ulrich von der FDP hat er drei Lösungsvorschläge: Die Stadt solle wie in Bremen einen Vertrag mit bestimmten Gaststätten abschließen, die gegen einen jährlichen Zuschuss (Reinigungspauschale) ihre Toilette auch für Nicht-Gäste zur Verfügung stellen.
Ein anderes Modell, das auch in Nürnberg praktiziert werden könnte, läuft bereits schon erfolgreich in Schwaben: Die Stuttgarter Kommunal-Bosse haben Automatikanlagen angemietet. Ein Großteil der Miet-, Wartungs- und Reinigungskosten wird durch Werbung finanziert. Eine weitere Variante: Die Stadt könnte Anlagen zum Betrieb durch Private ausschreiben, die ihre Kosten durch eine Gebühr decken. Außerdem fordern die Politiker einen „WC-Führer“ für Touristen, der zu einer Verbesserung der Situation führen soll. au
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