Garchinger wehren sich gegen Wirtshaus
Aus Angst vor Lärm wehren sich einige gegen die Wirtshauspläne der Augustiner-Brauerei
Der Streit um ein geplantes Wirtshaus mit angrenzendem Biergarten (381 Plätze) mitten im Zentrum von Garching hat die nächste Eskalationsstufe erreicht. Das Verwaltungsgericht muss jetzt entscheiden, ob der Plan der Augustiner-Brauerei Wirklichkeit wird. Es geht um den zu erwartenden Lärm. Seit rund 15 Jahren ist das Gesindehaus, das älteste Bauwerk der Stadt, unbewohnt. Seitdem nagt der Zahn der Zeit noch heftiger an den unter Denkmalschutz stehenden Mauern.
Ideen, was man aus dem Haus machen könnte, gab es viele. Die Volkshochschule hätte hier Platz finden können, ein Museum, ein zentraler Treffpunkt für die örtlichen Vereine. Am Ende scheiterten alle derartigen Überlegungen an den notwendigen Sanierungskosten im Millionen-Bereich. Das Gesindehaus verfiel danach mehr und mehr in den Dornröschen-Schlaf.
Anwohner befürchten eine unzumutbare Lärmbelästigung
Interesse an einer Wiederbelebung des zusehends verfallenden Gebäudes signalisierte schließlich die Augustiner-Brauerei. Mit der Gemeinde, die den baulichen Problemfall im Ortskern loswerden wollte, war man sich schnell einig. Doch bei einigen Anwohnern rührte sich Widerstand. Sie befürchteten, dass die Lärmbelästigung durch den Wirtshausbetrieb, auch im Biergarten, eine unzumutbare Lärmbelästigung wäre, nicht zuletzt wegen der an- und wegfahrenden Autos der Gäste. Das Landratsamt genehmigte das „Augustiner“-Projekt trotzdem.
Schon bei dieser Gelegenheit kündigten einige Anwohner eine Klage gegen das innerörtliche „Bierparadies“ an. Bürgermeister Christian Gruchmann war danach als Krisenmanager gefragt – und war erfolgreich. Zumindest sah es zunächst danach aus. Mit der Zusicherung von Schranken am Biergarten-Parkplatz und weiteren Beschränkungen bei der Anfahrt, habe er die verärgerten Anwohner zum Einlenken gebracht, verkündete Gruchmann bei der letzten Stadtratsitzung im vergangenen Jahr. Der Prozess vor dem Verwaltungsgericht sei vom Tisch.
Inzwischen hat sich der Wind erneut gedreht. Drei Anwohner, wie Christina Schnölzer, Sprecherin des Münchner Verwaltungsgerichts, erklärt, hätten eine Klage eingereicht. In der kommenden Woche findet die Verhandlung statt, direkt vor dem Gesindehaus.
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