Franken schrumpft!

Der Strukturwandel wirkt sich aus: Manchen Regionen läuft die Bevölkerung davon
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Der Strukturwandel wirkt sich aus: Manchen Regionen läuft die Bevölkerung davon

NÜRNBERG/MÜNCHEN Die einen boomen, die anderen schrumpfen: Je nach Region sehen die Experten eine ganz unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung. Das bedeutet für den Freistaat eine große Herausforderung.

Die Prognose der Statistiker: Insbesondere die Regierungsbezirke Ober- und Unterfranken, aber auch weite Teile der Oberpfalz müssen sich bis zum Jahr 2029 auf merkliche Bevölkerungsverluste einstellen. Betroffene Bereiche müssten gezielt gestärkt werden, erklärte Innenminister Joachim Herrmann. „Es gibt eine echte Chance, diesen Trend zu bremsen.“ Der Staat müsse schon im eigenen Interesse handeln, denn solche Verschiebungen in der Bevölkerungsstruktur erzeugten hohe Kosten. Ein Beispiel: der milliardenteure zweite Stammstrecken-Tunnel, der im Ballungsraum München fällig wird.

Die düsterste Vorhersage machten die Experten für den oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Im Vergleich zu 2009 soll die Bevölkerung dort innerhalb von 20 Jahren um rund 21 Prozent zurückgehen.

Bevölkerungsschwund von 9,2 Prozent in Oberfranken

Am stärksten wachsen wird dagegen der Landkreis Erding. Laut Prognose sollen dort im Jahr 2029 12,5 Prozent mehr Menschen leben als noch im Vorjahr.

Ein Blick in die einzelnen Regierungsbezirke: Für Oberfranken sagen die Statistiker einen Bevölkerungsschwund von 9,2 Prozent voraus. In Unterfranken gibt es demnach in 20 Jahren 5,3 Prozent weniger Einwohner, in der Oberpfalz werde das Minus 3,2 Prozent betragen, hieß es. In Schwaben (plus 0,2 Prozent), Mittelfranken (plus 0,2 Prozent) und Niederbayern (minus 1,2Prozent) zeichnet sich dagegen eine stabile Einwohnerentwicklung ab. Als einzigerRegierungsbezirk kann Oberbayern mit einem Einwohnerplus von 5,8 Prozent rechnen.

Besonders der Großraum München legt weiter zu. Und das, wo der Wohnraum ohnehin schon knapp ist. Der Wohnungsbau hat einen Tiefpunkt erreicht. Minister Herrmann sprach von „alarmierenden Minusrekorden“. 2009 waren bayernweit nur 31.335 Wohnungen fertiggestellt worden, so wenige wie seit dem Jahr 1951 (!) nicht mehr.

Ende vergangenen Jahres lebten 12,5 Millionen Menschen in Bayern – 1,3 Millionen mehr als zum Jahresende 1989. Erst ab 2020 wird damit gerechnet, dass die Bevölkerung im Freistaat unterm Strich schrumpft. lj

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