Fortschritt auf der Brenner-Route: Die schnelle Verbindung von München nach Italien rückt näher

Der Durchstich wird als Meilenstein gefeiert. Doch ungelöste Fragen zum Ausbau in Bayern und fehlende Mittel drohen das Projekt auszubremsen.
AZ/dpa |
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Erstmals wurde eine unterirdische Verbindung zwischen Österreich und Italien hergestellt.
Erstmals wurde eine unterirdische Verbindung zwischen Österreich und Italien hergestellt. © Johann Groder/EXPA/APA/dpa
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Österreich und Italien feiern den Durchstich des Erkundungsstollens im Brennerbasistunnel. Die Regierungschefs der benachbarten Staaten reisten für diesen Meilenstein auf den Grenzpass am Brenner, unter dem die Bahnverbindung entsteht. Der Streit um den Lkw-Transit auf der Brenner-Route, die von Deutschland über Österreich nach Italien führt, rückte dabei vorübergehend in den Hintergrund.

Der 55 Kilometer lange Brennerbasistunnel gilt als wichtiges europäisches Verkehrsprojekt. Er soll Bahnfahrten zwischen München und Norditalien deutlich verkürzen. Der Durchstich der zwei Hauptröhren ist nächstes Jahr vorgesehen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bezeichnete den Durchschlag des Stollens als "wichtigen Schritt", wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete. Die geplante Eröffnung des Bahntunnels im Jahr 2032 werde den "Flaschenhals" auf der Straßenroute über den Brenner entlasten, sagte sie.

Brenner-Route: Streit um Lkw-Transit

Die Brenner-Route ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen. Die Straßenverbindung ist seit langem überlastet. Das österreichische Bundesland Tirol lässt deshalb seit einigen Jahren an bestimmten Tagen Lastwagen nur dosiert durchfahren. Die Folge sind unter anderem lange Staus in Bayern. Italien hat deshalb Klage gegen Österreich am Europäischen Gerichtshof (EuGH) eingereicht.

"Der Tunnel alleine wird die Transitprobleme nicht lösen", sagte Österreichs Kanzler Christian Stocker und forderte "nachbarschaftliche Lösungen" für Straße und Schiene.

Verzögerungen bei Zulaufstrecke in Bayern

Für die volle Nutzung der Brenner-Route wäre der Ausbau der Zulaufstrecke in Bayern nötig. Doch auf deutscher Seite existiert noch keine verbindliche Planung für die Zulauftrasse im Inntal. Gegen eine zusätzliche Trasse gibt es Widerstand von Lokalpolitikern und Bürgerinitiativen. Besonders gestritten wird über die Frage, wie viele Kilometer unterirdisch verlaufen sollen, und ob die sogenannte Verknüpfungsstelle bei Kirnstein in den Untergrund verlegt werden sollte. Die Bahn lehnt dies als unvereinbar mit den Sicherheitsvorschriften ab. Auch würde ein solches Vorhaben den Bau enorm verteuern und zeitlich verzögern.

Ungemach könnte jedoch auch von anderer Seite kommen: Das Bundesverkehrsministerium hat diese Woche deutlich gemacht, dass für Neu- und Ausbauprojekte bei der Bahn in den kommenden Jahren zu wenig Geld zur Verfügung steht.

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  • Kritischer Beobachter vor einer Stunde / Bewertung:

    Damit dürften alle Vorurteile über langsame Österreicher oder nur dem dolce vita fröhnende Italiener für alle Zeit erledigt sein. Während bald italienisch/österreichische High-Tech-Züge unter dem Brenner flitzen werden, streiten wir Deutschen noch über die Trasse, wo unter Beachtung des St. Florians Prinzips die Schienen verlegt werden können. Hätte in den 50er und 60er Jahren Deutschland nach den jetzigen Prinzipien wieder aufgebaut werden müssen, würde man heute noch streiten, welche Straßen die Lkws zum Abräumen der Ruinen benutzen dürften.

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  • Mobilitätsfreund vor 2 Stunden / Bewertung:

    Aber nur zwischen Kufstein und Verona entwickelt sich Europa zukunftsfähig.
    Deutschlands und Europas Wirtschaft geht an der csu zugrunde.

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  • AufmerksamerBürger vor einer Stunde / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mobilitätsfreund

    So unrecht haben Sie in der Tat nicht, dass die CSU die deutsche Wirtschaft ruinieren wird, gerade hat der ehemalige CSU-Generalsekretär Huber die bayrische Grünen Chefin hofiert und betont, wie wichtig die Grünen für die CSU wären und dass eine Koalition ab 2027, spätestens 2029 anzustreben ist.
    Die Grünen- hinreichend bekannt als Verachter Deutschlands und inbegriff der Unfähigkeit - werden der CSU ab den nächsten Wahlen den Machterhalt absichern.

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