FDP-Forderung abgelehnt: Verdi gegen völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten
Wenn es nach der Gewerkschaft verdi geht, wird es in Bayern auch in Zukunft keine liberaleren Ladenöffnungszeiten geben. Dies hatte die Bayern-FDP gefordert.
München - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft verdi lehnt die Forderung der Bayern-FDP, die Ladenöffnungszeiten freizugeben, strikt ab. "Dass sich unsere Gesellschaft damit weiterentwickelt, ist ein Trugschluss", sagte Bayerns verdi-Sprecher, Hans Sterr, der Deutschen Presse-Agentur in München am Sonntag. Nicht nur würden damit "Ruhepole für die Menschen verloren gehen", auch für den Handel selber sehe man keinerlei Vorteile. "Eingekauft wird sowieso nur einmal, egal, ob am Samstag oder Sonntag", so Sterr. Am Ende könnten sogar Nachteile für die Geschäfte entstehen. "Nur die großen Ketten werden profitieren - und das befeuert den Verdrängungswettbewerb bloß", sagte Sterr.
FDP fordert Freigabe der Öffnungszeiten im Landtagswahlkampf
Auch Vorteile für Arbeitnehmer seien nicht in Sicht. Die Gewerkschaft widerspricht dem Argument des Vorsitzenden der Jungen Liberalen, Maximilian Funke-Kaiser, dass mit einer Freigabe Arbeitsplätze geschaffen würden: "Arbeitsplätze würden höchstens im marginalen Bereich geschaffen", so Sterr. Vielmehr würde die Arbeit für die bereits angestellten Arbeitnehmer "verdichtet" - und darunter hätten dann auch die Kunden zu leiden: "Dann verschlechtert sich der Kundenservice weiter."
Die FDP zieht mit der Forderung nach einer völligen Freigabe der Ladenöffnungszeiten in den Landtagswahlkampf. Den Antrag dafür hatten die Jungen Liberalen auf dem Landesparteitag am Sonntag eingebracht. Er wurde mit einer knappen Mehrheit von 139 zu 137 Stimmen angenommen. Die Jungen Liberalen gaben an, damit ein Zeichen für die Modernisierung Bayerns setzen zu wollen.
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