Erntedank: Hier zieht ganz Fürth um
150.000 Besucher beim traditionellen Festzug zur Michaelis-Kirchweih. Zweitgrößte Veranstaltung in Bayern.
FÜRTH Fränkische Trachten, bäuerliche Traditionen und zünftige Blasmusik: Mit dem traditionellen Kärwa-Umzug feierte die Michaelis-Kirchweih gestern ihren Höhepunkt. Rund 150.000 Besucher verfolgten in der Fürther Innenstadt die zweitgrößte Brauchtumsveranstaltung in Bayern nach dem Trachtenzug zum Münchener Oktoberfest.
Bei strahlendem Sonnenschein leuchteten die mit bunten Erntekronen geschmückten Festwagen umso mehr. Über 3000 Mitwirkende aus rund 100 Vereinen, Kapellen und Fußgruppen machten den Erntedank-Zug zum Ereignis.
Während einige Festwagen an bäuerliches Handwerk aus Großvaters Zeiten erinnerten – dort wurde Korn noch mit Dreschflegeln gedroschen – sorgten türkische Folklore-Gruppen für morgenländische Exotik. Sie reihten sich mit traditionellen Gewändern und landestypischer Musik in den Zug ein. Für die Portion Humor sind in Fürth die Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau zuständig: Sie winkten als „Waltraud und Mariechen“ von einem Minitransporter herunter.
Der Kärwa-Zug hat eine lange Tradition. Erstmals fand er im Jahr 1817 statt. Damals setzten den Menschen in Mittelfranken Missernten, Naturkatastrophen und umherziehende Soldaten schwer zu. Als 1817 dann endlich wieder eine reiche Ernte eingefahren wurde, feierten die Bauern das mit diesem festlichen Umzug.
Die Fürther Kärwa geht am Mittwoch zu Ende. mp
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