Erlaubtes Surfen auf der Eisbachwelle: Deal beim Mittagessen
Dass Surfbegeisterte in München unbehelligt auf der Eisbachwelle ihrer Leidenschaft nachgehen können, haben sie laut Ex-Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) einem Deal beim Mittagessen zu verdanken. Die Sportlerinnen und Sportler seien irgendwann auf der heute berühmten Welle einfach da gewesen, sagte der Alt-OB der "Abendzeitung München". "Und das, ohne dass sie auch nur einmal in einer städtischen Verwaltung erörtert worden wäre."
Doch das Surfen war damals rein rechtlich nicht erlaubt. Und dies zu ändern nicht einfach, denn der Englische Garten gehört dem Freistaat Bayern und nicht der Stadt München. Doch Ude schmiedete einen Deal mit dem damaligen bayerischen Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU).
Einigung beim Dessert - "so machmers"
"Er konnte keine Satzung erlassen und ich durfte es nicht, weil uns ja nicht mal das Ufer gehört hat", erinnerte sich Ude. "Also haben wir einen Grundstückstausch vereinbart, ich bekomme das Ufer links und rechts vom Eisbach und kann meine Satzung erlassen, dass das Surfen geduldet wird. Und er kriegt den Parkplatz vorm Nationalmuseum."
So etwas habe man damals "einfach beim Mittagessen gemacht", zitiert die "Abendzeitung" Ude. Beim Dessert sei man sich handlungseinig gewesen. "So machmers." (auf Hochdeutsch: "So machen wir es").
Die Surferinnen und Surfer auf der Eisbachwelle zählen inzwischen als Attraktion in München und werden auch von vielen Gästen aus dem Ausland gerne fotografiert. Allerdings ist die Welle seit kurzem nach einer turnusmäßigen Bachreinigung, bei der unter anderem das Bachbett von Unrat und Sedimenten befreit worden war, verschwunden. Warum die Welle sich danach nicht wie gewohnt neu aufgebaut hat, ist unklar. Sie soll nun mit Kies wiederbelebt werden. Die Steinchen sollen Bedingungen im Bachbett wie vor der Reinigung schaffen.
- Themen:
- CSU
- Christian Ude
- SPD
