Eine Sitzung mit Fragezeichen

NÜRNBERG Das Rätselraten um die Nachfolge von Messe-Boss Bernd A. Diederichs erreichte am Donnerstag seinen Höhepunkt: Ein fünfköpfiges Auswahl-Gremium – zusammengesetzt aus Mitgliedern des Aufsichtsrats – sollte sich auf zwei bis vier Kandidaten-Vorschläge einigen. Aus diesem Pool wird dann auf einer Sitzung des Aufsichtsrats der neue Chef der NürnbergMesse GmbH ermittelt. Ein Termin dafür steht noch nicht fest.
Lange war Roland Fleck als möglicher Erbe Diederichs gehandelt worden. Der amtierende Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg gilt schon qua Amt als kompetent und wurde von interessierten Kreisen ins Gespräch gebracht. Der CSU-Mann selber zierte sich und lieferte im Januar ein halbes Dementi: „Ich bleibe bei dem, was ich immer gesagt habe: Ich bin bis 2014 gewählt. Und habe die feste Absicht, meine volle Amtszeit auszuschöpfen", sagte der 49-Jährige zur AZ.
Die Bayerische Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel (FDP) allerdings brachte die Idee einer Doppelspitze ins Gespräch – ein Hintertürchen für Fleck?
Als wirklich heißer Kandidat für den mit rund 240 000 Euro dotierten Posten gilt der bisherige Pressesprecher der Messe Peter Ottmann. Weder die Messe noch der Oberbürgermeister noch Wirtschaftsreferat waren gestern für eine Stellungsnahme zu erreichen. Auch in Münchner Ministerien – die Messe gehört Freistaat und Stadt Nürnberg zu gleichen Teilen - war nichts zu erfahren.