Eigenanteile für Pflege im Heim steigen weiter
Berlin - Pflegebedürftige müssen in Bayern für die Betreuung in einem Heim immer mehr aus eigener Tasche zuzahlen. Mit 1969 Euro im Monat kostet eine Unterbringung im Freistaat im Durchschnitt rund 100 Euro mehr als noch vor einem Jahr, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand 1. Januar 2020 hervorgeht. Damit liegt der bayernweite Eigenanteil knapp über dem Bundesdurchschnitt von 1940 Euro im Monat.
Regional gibt es große Unterschiede. Im Vergleich der Länder am teuersten bleiben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2357 Euro. Am niedrigsten ist die Belastung mit 1359 Euro in Sachsen-Anhalt.
In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg nun im bundesweiten Schnitt auf 731 Euro im Monat, nachdem es zum 1. Januar 2019 noch 655 Euro gewesen waren.
Die Chefin des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Ulrike Elsner, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die steigenden Eigenanteile in der stationären Pflege machen Handlungsbedarf für eine Finanzreform in der Pflege deutlich." Es sei gut, dass die Gesundheitspolitik das Thema auf die Agenda genommen habe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will bis Mitte des Jahres einen Vorschlag zur künftigen Finanzierung machen. Dazu gibt es schon zahlreiche Vorstöße - etwa zu Bundeszuschüssen und zur Senkung oder Begrenzung der Eigenanteile.
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