EHC: Saison-Etat gesichert

Die Ice Tigers haben die Kooperation mit dem Stammverein gekündigt. EHC-Vorstand Thomas Müller sieht dennoch eine gute Zukunft für den Nürnberger Eishockey-Nachwuchs: „Es gibt ein Leben nach den Ice Tigers.“
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EHC-Vorstand Thomas Müller verspricht: „Der Verein wird auch diese Situation meistern."
privat 2 EHC-Vorstand Thomas Müller verspricht: „Der Verein wird auch diese Situation meistern."

NÜRNBERG - Die Ice Tigers haben die Kooperation mit dem Stammverein gekündigt. EHC-Vorstand Thomas Müller sieht dennoch eine gute Zukunft für den Nürnberger Eishockey-Nachwuchs: „Es gibt ein Leben nach den Ice Tigers.“

In der Arena arbeiten und leben sie auf Ebene zwei, Tür an Tür. Doch von Harmonie keine Spur zwischen den Ice Tigers und dem EHC 80 Nürnberg. Die Ehe zwischen den beiden Eishockey-Fraktionen ist gescheitert, die Zusammenarbeit endgültig Geschichte. Droht jetzt dem EHC, dem Ex-Stammverein der Profi-Cracks, das Aus? Stehen die rund 240 aktiven Kufen-Kids auf der Straße?

„Nein, deswegen kapitulieren wir doch nicht“, sagt Thomas Müller (51), Nürnberger Eishockey-Urgestein und seit vier Monaten im Vorstand der Achtz’ger. „Der EHC hat vor 28 Jahren bei Null angefangen und es geschafft. Der Verein wird auch diese Situation meistern.“

Vordergründig geht’s ums Geld. Aber auch um gekränkte Eitelkeiten und persönliche Animositäten zwischen Tiger-Boss Günther Hertel und Arena-Chef Rudolf Schnabel. Mehrmals hatte Hertel verkündet: „Solange Schnabel da ist, gibt es kleinen Cent mehr.“ Dabei ist Schnabel seit langem raus aus dem EHC-Vorstand und hat kürzlich sogar per eidesstattlicher Erklärung an Hertel versichert, dass er in keiner offiziellen Funktion mehr mit dem EHC zu tun hat. Geholfen hat es nichts.

Schon 2006 waren Hertel die 50.000 Euro plus Mehrwertsteuer äußerst sauer aufgestoßen, die die Tigers-GmbH an den EHC-Nachwuchs gemäß Kooperationsvertrag zahlte. Für die abgelaufene Saison hatten die Ice Tigers die Zahlungen auf 15.000 Euro gekürzt. Und mehr sollte es auch für die Spielzeit 2008/2009 nicht geben.

"Keineswegs unverschämt"

„Für eine echte Nachwuchsarbeit völlig unzureichend“, so Müller. Seine Vorstellung als Verhandlungsführer: Besagte 50.000 Euro, „plus die Summe, die ein Sponsor den Ice Tigers in Aussicht gestellt hat, wenn der Kooperationsvertrag mit dem EHC zustande kommt.“ Das wären insgesamt rund 80.000 Euro gewesen. „Keineswegs unverschämt“, findet Müller, „sondern notwendig, damit wir unserem sozialen Auftrag nachkommen können, denn es geht beim EHC auch um die Förderung des Eishockeys als Breitensport.“

Dass die Tigers nun gar nicht mehr wollen hat bei den EHC-Machern niemanden mehr überrascht, aber mächtig geärgert. Müller: „Eine Frechheit, wie das gelaufen ist. Von vernünftigen Verhandlungen kann keine Rede sein. Es gab zwei Gespräche, die dauerten vielleicht eine halbe Stunde. Und dann noch zwei kurze Telefonate – das war’s.“

EHC-Zukunft nicht gefährdet

Und trotz der Einwände einiger Tiger-Sponsoren, trotz „unserer Bereitschaft, konstruktiv zu verhandeln“ (Müller) wurde der Vertrag mit dem EHC schon vor Wochen gekündigt. Da die DEL aber als Voraussetzung für die Lizenzerteilung eine Nachwuchs-Abteilung fordert, wurde der EC Höchstadt als neuer Tiger-Partner ausgeguckt – der sich für die bescheidenen 15.000 Euro zu diesem fragwürdigen Deal bereit erklärt hat.

Für Thomas Müller „dürfte bei der aktuellen Konstellation die Sache erledigt sein.“ Die Zukunft des EHC 80 sieht er nicht gefährdet. „Wir suchen nach Gönnern, doch unser Etat für die neue Saison ist gesichert.“ 200.000 Euro stehen den sechs Nachwuchsteams zur Verfügung. Dazu noch die Amateur-Truppe, die sich weitgehend aus Sponsorengeldern finanziert und weiter in der Bayernliga spielen wird. Müller: „Es gibt ein Leben nach den Ice Tigers. Und es kann durchaus leichter sein.“ Michael Rupp

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