Dioxin: Jetzt auch in Bayern aufgetaucht
MÜNCHEN - Laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat ein Großhändler Eier von einem der betroffenen Erzeuger in Niedersachsen erhalten.
Der Dioxinskandal hat jetzt auch Bayern erreicht. Gestern bestätigte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, dass ein Großhändler Eier von einem der betroffenen Erzeuger in Niedersachsen erhalten hat. Ein großer Teil konnte bei ihm beschlagnahmt werden. Der Rest sei in weiterverarbeitende Betriebe geliefert worden, die Dioxin-Eier sind nach diesen Angaben nicht in den Einzelhandel gelangt.
Im sich immer mehr ausweitenden Dioxin-Skandal werden Politik und Staatsanwaltschaft aktiv. Der Agrarausschuss des Bundestages plant eine Sondersitzung, die Bundesregierung will prüfen, ob die Regeln für die Hersteller verschärft werden sollen. Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) wies darauf hin, dass es problematisch sei, wenn Betriebe die – wie im aktuellen Fall – Bestandteile für Futtermittel liefern, „gleichzeitig technische Produkte vertreiben, die unter keinen Umständen in Lebensmittel oder Futtermittel gelangen dürfen“.
Die zuständige Staatsanwaltschaft in Itzehoe ermittelt wegen des Anfangverdachtes des Verstoßes gegen das Lebensmittel- und Futtermittel-Gesetzbuch. Beschuldigt wird die Futtermittel-Firma Harles & Jentzsch im schleswig-holsteinischen Uetersen. Sie hatte technische Mischfettsäure für die Futterproduktion eingesetzt. Durch die richtige Kennzeichnung sei klar gewesen, dass die Ware nur für die technische Industrie, etwa zur Herstellung von Schmiermitteln, geeignet gewesen sei, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Verbraucherschutz. Die Mischfettsäure selbst stammt von einer Biodiesel-Anlage der Petrotec AG in Emden.
- Themen:
- CSU
- Deutscher Bundestag
- Ilse Aigner