Deutsche tranken 2018 mehr Bier
Der Bierabsatz ist im Super-Sommer 2018 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Trotzdem ist die NGG kritisch - und beklagt eine "regelrechte Rückkehr ins Dosen-Zeitalter".
München - Bei der Fußball-WM 2018 floss das Bier. Und überhaupt hat der Super-Sommer mit den zum Teil hohen Temperaturen für mehr Absatz bei den deutschen Brauereien gesorgt.
Die Fakten: Im Vergleich zu 2017 stieg der Absatz um 0,5 Millionen auf 94 Millionen Hektoliter, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete.
Während der Export in die EU (-2,8 Prozent) rückläufig war, stiegen die Mengen für Drittländer außerhalb der EU (+3,9 Prozent) und im Inland (+0,6 Prozent).
NGG: 16 Prozent der Bierkäufer griffen zur Dose
Doch nicht alle sind zufrieden mit der Bilanz.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten bemängelt den "wachsenden Einweg-Anteil beim Bier". Die Gewerkschaft kritisiert: "Im Lebensmitteleinzelhandel erleben wir eine regelrechte Rückkehr ins Dosen-Zeitalter."
Dosen hätten nicht nur eine schlechtere Öko-Bilanz. Sie gefährdeten auch Tausende Arbeitsplätze bei der Bierabfüllung im Mehrweg-System, so die NGG, die sich in ihrer Mitteilung auf Zahlen der GfK beruft: "Nach Angaben des Marktforschers GfK griffen zwischen Januar und Oktober vergangenen Jahres knapp 16 Prozent der Bierkäufer zur Dose. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 14 Prozent."
Gleichzeitig betont die NGG: "Laut Bundesumweltamt steht das Bier mit einer Mehrweganteil von 82 Prozent an der Spitze aller Getränke. Seit 2019 schreibt das Verpackungsgesetz eine Mehrwegquote von mindestens 70 Prozent für Getränke vor."
Ob Flasche oder Dose: Langfristig hält ohnehin der Trend zu einem geringeren Bierkonsum an, denn beim Gesamtabsatz war 2018 (trotz Steigerung zum Vorjahr) das zweitschwächste Jahr in der Statistik.
Die zunehmend beliebten alkoholfreien Sorten werden in der Steuerstatistik allerdings nicht erfasst.
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