CSU und Österreich gegen Isar1

Die Christsozialen aus Landshut und die Regierung von Oberösterreich wollen das Atomkraftwerk 2011 stilllegen. Das AKW entspreche nicht den heutigen Sicherheitsanforderungen, heißt es in einem entsprechenden Beschluss.
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Das Kernkraftwerk Isar 1 in Niederbayern
dpa Das Kernkraftwerk Isar 1 in Niederbayern

LANDSHUT - Die Christsozialen aus Landshut und die Regierung von Oberösterreich wollen das Atomkraftwerk 2011 stilllegen. Das AKW entspreche nicht den heutigen Sicherheitsanforderungen, heißt es in einem entsprechenden Beschluss.

Grüne und CSU gemeinsam gegen Atomkraft, Niederbayern und Oberösterreicher gegen Isar1: Im Streit um eine mögliche Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke bilden sich ungewöhnliche Allianzen. Jetzt hat sich auch die Landshuter CSU für das Abschalten des Reaktors Isar 1 im kommenden Jahr ausgesprochen. Unterstützt werden die Christsozialen hierbei von der Regierung von Oberösterreich und wissenschaftlichen Gutachten.

Zehn der 15 Landshuter CSU-Stadträte haben sich jetzt in einem Dringlichkeitsantrag für die Stilllegung des Atomkraftwerks ausgesprochen. Unter den Unterstützern der Initiative sind auch die Fraktionschefs und der Bezirkstagspräsident. Das AKW entspreche nicht den heutigen Sicherheitsanforderungen, ein Weiterbetrieb sei nicht zu verantworten, heißt es in dem Beschluss.

Das Kraftwerk wurde 1979 in Betrieb genommen und sollte laut dem beschlossenen Atomausstieg 2011 vom Netz gehen. Der jetzige Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) denkt aber über eine Laufzeitverlängerung nach.

Jetzt bekommt er von der örtlichen CSU Gegenwind. Und auch im Nachbarland regt sich Widerstand: Der Linzer Landrat Rudi Anschober (Grüne) sagte über das 100 Kilometer Kraftwerk, das genau in Hauptwindrichtung liegt: „Das Akw Isar 1 zählt in Deutschland zu den ältesten und veralteten Atomanlagen. Eine Verlängerung ist besonders verantwortungslos.“

Im Wiener Umweltministerium gibt man sich diplomatischer – weil man auf die Zusage von Röttgen vertraut, dass Isar 1 vom Netz geht. „Röttgen hat versichert, dass er sich dafür einsetzen wird, dass Isar 1 zugesperrt wird“, so ein Sprecher des ÖVP-Minister Berlakovic.

Nach seinen Informationen ist jetzt – trotz der Verzögerungstaktik der bayerischen Staatsregierung – eine Studie fertiggestellt worden, die gute Gründe für eine Schließung liefert. So seien unter anderem die Stahlbetonwände zu dünn und das Material veraltet. Dies deckt sich mit den Ergebnissen einer Studie des ehemaligen Abteilungsleiters für Reaktorsicherheit im deutschen Umweltministerium. Der kommt zum Schluss, dass eine Laufzeitverlängerung der acht ältesten Anlagen in Deutschland – darunter auch Isar1 – die Gefahr schwerer Unfälle deutlich erhöht.

Der Kraftwerksbetreiber Eon ist da anderer Ansicht: Die gerade abgeschlossene Überprüfung habe ergeben, dass die Anlage in einem sehr guten Zustand sei. tha

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