Brücke stürzt während Fronleichnamsfeier in Bayern ein – ein Schwerverletzter

Während Fronleichnam befinden rund 14 Menschen auf einer hölzernen Fußgängerbrücke beim Staffelsee, ehe sie einbricht und viele ins Wasser fallen. Dabei verletzt sich ein Mann schwer. Doch die Rettungskräfte reagieren schnell.
Dominik Bartl |
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Eine Holzbrücke ist während einer Fronleichnamsprozession am Ufer des Staffelsees eingestürzt. Wasserwacht, Feuerwehr und privat anwesende Notärzte können sofort helfen.
Dominik Bartl Eine Holzbrücke ist während einer Fronleichnamsprozession am Ufer des Staffelsees eingestürzt. Wasserwacht, Feuerwehr und privat anwesende Notärzte können sofort helfen.

Was als feierlicher und traditionsreicher Tag begann, wurde durch ein dramatisches Unglück überschattet: Während der Fronleichnamsprozession auf dem Staffelsee ist diesen Donnerstag eine Fußgängerbrücke bei Seehausen eingestürzt. Dabei fielen mehrere Menschen ins Wasser, ein Mann (79) auf einem Boot unter der Brücke wurde schwer verletzt, eine Frau (72) leicht.

Bei strahlendem Wetter und unter reger Beteiligung setzte sich die traditionelle Seeprozession zunächst planmäßig in Bewegung. Hunderte Gläubige versammelten sich in Tracht, um die Fronleichnamsfeier vom Ufer aus auf Boote zu verlagern. Über 100 Boote machten sich auf den Weg über den See – ein fest verankerter Bestandteil des religiösen Brauchtums.

14 Menschen waren auf der Brücke beim Einsturz

Während sich die Prozession auf dem Wasser fortsetzte, kam es am Ufer zu einem folgenschweren Zwischenfall: Eine hölzerne Fußgängerbrücke über einen kleinen Bach brach unter der Last mehrerer Menschen plötzlich zusammen. Rund 14 Personen befanden sich laut Augenzeugenberichten auf der Brücke, als diese ohne Vorwarnung einstürzte.

"Personen vom See aus haben das Unglück beobachtet und haben uns darüber informiert", sagte Feuerwehrchef Martin Bierling der AZ. Der 79-Jährige geriet unter die Trümmerteile der Brücke und erlitt eine Platzwunde am Kopf.. Die 72-Jährige zog sich leichtere Blessuren zu, weil sie mit dem Rücken auf einen der Stützpfeiler stürzte. 

Feuerwehrkommandant Martin Bierling und sein Bruder Gregor – beide in voller Montur – sprangen ohne zu zögern ins Wasser, um Erste Hilfe zu leisten. "Wir haben einen Knall gehört und sind sofort losgerannt. Wir wussten, wir müssen helfen", so Bierling.

Feuerwehrmann: "Ich habe den Knall nicht zuordnen können"

Mit Unterstützung weiterer Ersthelfer gelang es, den verletzten Mann ans Ufer zu bringen, wo er umgehend medizinisch versorgt wurde. "Ich habe den Knall erst nicht zuordnen können, erst als die Hilfeschreie aus Richtung der Brücke zu hören waren", sagte Gregor Bierling, Gruppenführer der Feuerwehr Seehausen.

Der Großteil der Prozessionsteilnehmer auf dem See bekam von dem Unglück zunächst nichts mit. Erst allmählich drangen die Nachrichten zu den Gläubigen auf den Booten durch.

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Ein Großaufgebot an Einsatzkräften rückte an: Die Wasserwacht war mit zwölf Kräften vor Ort, rund 20 Feuerwehrleute unterstützten die Rettungsmaßnahmen, hinzu kamen zwei Rettungswagen sowie Notärzte. Gregor Bierling sagte: "Das war absolutes Teamwork mit der Wasserwacht. Die Zusammenarbeit funktioniert super. Glück war auch, dass privat anwesende Notärzte sofort ihre Hilfe anboten."

Grund für Einsturz der Brücke ist unklar

Die genaue Ursache für den Einsturz der Brücke ist noch unklar. Die Wasserschutzpolizei Murnau hat die Ermittlungen aufgenommen. "Wir prüfen derzeit, ob es sich um eine Materialermüdung oder eine Überlastung handelt", sagte Klaus Neuner von der Wasserschutzpolizei Murnau.

Der Schaden wird auf etwa 15.000 Euro geschätzt. Die Brücke ist bis auf Weiteres gesperrt.  Dominik Bartl

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