Brand in Würzburger Altenheim: Drei Tote

WÜRZBURG - Bei einem Brand in einem Seniorenheim in Würzburg sind drei Menschen getötet worden. Sechs weitere wurden lebensgefährlich verletzt.

Entsetzen und Trauer im Evangelischen Wohnstift St. Paul. Bei einem Brand in der Nacht zum Dienstag sind in dem Würzburger Seniorenheim drei Menschen ums Leben gekommen, sechs weitere wurden schwer verletzt. „Es ist ein Fiasko, eine Katastrophe“, sagt Heimleiter Hendrik Lütke. Noch immer ist unklar, warum einige Türen des Heimes verschlossen waren.

Das Feuer war gegen 23.30Uhr im ersten Stock des Wohnstifts im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld ausgebrochen. Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit rund 200 Personen im Einsatz. Die Helfer evakuierten die gesamte Etage. Dabei stießen sie auf unerwartete Schwierigkeiten. Etliche Zimmer waren verschlossen, die Gründe dafür waren bis gestern noch unklar.

Die Feuerwehrmänner mussten die Türen eintreten, um zu den teils bettlägerigen Bewohnern vorzudringen. Für drei Senioren im Alter zwischen 67 und 89 Jahren kam die Hilfe zu spät. Sechs Personen wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Nach ersten Ermittlungen war der Brand in der Wohnung einer 89-Jährigen ausgebrochen. Die Frau kam um. Die Rettungskräfte versuchten noch, eine 70-jährige Frau und einen 67 Jahre alten Heimbewohner zu reanimieren – vergeblich.

Von den 124 Bewohnern des Seniorenheims wurden 19 im Aufenthaltsraum untergebracht und von Ärzten und Notfallseelsorgern betreut. „Die Brandursache ist noch absolut unklar. Wir können noch nicht einmal Vermutungen anstellen“, sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt.

Voraussichtlich am kommenden Freitag soll es einen Gedenkgottesdienst für die Opfer geben. Auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) zeigte sich sehr betroffen über das Unglück in ihrer Heimatstadt. Sie sprach den Angehörigen ihr Beileid aus.

Unterdessen hat die Deutsche Hospiz Stiftung Nachbesserungen beim Brandschutz in Alten- und Pflegeheimen gefordert. Ralph Hub