Blume, Biene, Berberitze: Aiwangers Windkraft-Pilotprojekt

Audio von Carbonatix
Ein bisschen stolz ist er schon auf diese Idee, weil es nämlich seine ureigene war: In der öffentlichen Debatte sei immer die Rede davon, „Windräder im Wald sind eine ökologische Katastrophe“, sagt Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Mittwoch bei einem Besuch im Forst zwischen Berg und Hohenschäftlarn. „Was nicht stimmt, wenn man mitdenkt und die Dinge nutzt.“

Aiwanger: „Solche Flächen sind ökologische Nischen und dienen der Biodiversität“
Was er meint, präsentiert er an diesem Vormittag in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten (BaySF): ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt zur Begrünung von Windenergiestandorten im Wald.
Rund um zwei Windräder in den Wadlhauser Gräben wurden seit dem Frühjahr auf dem Schotterfeld am Fuß der Anlagen heimische Blühwiesen angelegt, rundherum an den Waldrändern Sträucher wie Weißdorn, Schlehdorn, Berberitze oder Wildbirne gepflanzt. „Solche Flächen sind ökologische Nischen und dienen der Biodiversität“, schwärmt Aiwanger und denkt dabei an „Schmetterlinge, Libellen, Hummeln und Bienen“.

Blumensträuße, gepflückt am Fuße des Windrads
Ähnliches gelte für die Wurzelstöcke an der Peripherie der Anlage, „wo sich dann wieder der Igel ansiedeln kann, eine Blindschleiche drin sein kann, eine Ringelnatter drin sein kann und so weiter“. Insofern seien die umstrittenen Windräder im Wald sogar eine „Chance für die Ökologie und für den Artenreichtum“, frohlockt der Freie-Wähler-Chef. Und die Bürger würden rund um die Anlage vielleicht einmal Blumensträuße pflücken. Mit „wenigen Tausend Euro“ sei die Maßnahme zudem sehr günstig.
Auf den Flächen der BaySF drehen sich aktuell 106 Windräder, bis 2030 sollen 500 weitere dazukommen – ökologische Aufwertung á la Aiwanger inklusive.
- Themen:
- Freie Wähler
- Hubert Aiwanger