Biertrinkern sauber eingeschenkt: Der Gerstensaft wird teurer
Schock für Biertrinker: Der Gerstensaft wird nochmals teurer. Preiserhebungen zwischen 30 bis 50 Cent je Tragl stehen im Raum – obwohl die Braubranche mit Absatzrückgängen zu kämpfen hat.
NÜRNBERG Schock für Biertrinker: Der Gerstensaft wird nochmals teurer. „Angesichts gestiegener Kosten für Malz und Braugerste sind spätestens im ersten Halbjahr 2011 Preisanhebungen zwischen 30 und 50 Cent je Kasten zu erwarten“, sagte der Präsident der Privaten Brauereien Bayern, Gerhard Ilgenfritz gestern vor der Fachmesse „Brau Beviale“ in Nürnberg.
Wenig erfreulich entwickelte sich laut Ilgenfritz auch der Bierkonsum in Deutschland: Für 2010 wird ein Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs von alkoholhaltigem und alkoholfreiem Bier von etwa 110 auf 108 Liter erwartet. Schon bis Ende September sei der Absatz um 2,6 Prozent gesunken. „An diesem Trend wird sich bis Jahresende nichts ändern“, so Ilgenfritz. Er geht davon aus, dass sich der Pro-Kopf-Verbrauch in den nächsten fünf bis acht Jahren weiter auf 100 Liter verringern könnte.
Neben der demografischen Entwicklung nannte der Verbandspräsident die schwächelnde Gastronomie sowie einen Wandel im Konsumverhalten als Hauptgründe hierfür. Es gebe zwar noch immer einen hohen Anteil in der Bevölkerung, der Bier trinke, allerdings nicht mehr regelmäßig, sondern nur noch zu besonderen Gelegenheiten, sagte Ilgenfritz.
Grund zur Freude bietet dagegen das Auslandsgeschäft: Der Export sei in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent gestiegen. Drei Viertel davon entfielen auf die EU, mit Italien an der Spitze der Abnehmerländer. Entsprechend soll die deutsche Bierproduktion trotz des flauen Inlandskonsums 2010 weiter steigen und zwar von über 98 auf etwa 99 Millionen Hektoliter.
Heute beginnt die „Brau Beviale“ in Nürnberg. Zu der dreitägigen Schau werden 1.346 Aussteller aus 48 Ländern und etwa 34.000 Besucher erwartet.
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