Bessere Arbeitsbedingungen für viele Akademiker an Hochschulen
Die Arbeitsbedingungen für Tausende Akademiker an bayerischen Hochschulen und Universitäten werden verbessert: Befristete Arbeitsverträge für Wissenschaftler sollen künftig mindestens eine Laufzeit von einem Jahr haben.
München - Doktoranden sollen üblicherweise sogar für zwei bis vier Jahre beschäftigt werden, angehende Professoren für vier bis sechs Jahre. Diese Grundsätze vereinbarten Bayerns Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) und Hochschulvertreter am Donnerstag in München. Extreme Kurzzeitbefristungen im Monatstakt gehören demnach für viele Wissenschaftler der Vergangenheit an.
Von den neuen Grundsätzen profitiert nach einer groben Schätzung des Ministeriums mehr als jeder dritte wissenschaftliche Mitarbeiter an den Hochschulen - oder gut jeder zweite befristet Beschäftigte im sogenannten akademischen Mittelbau, das ist die Ebene unter den Professoren. In absoluten Zahlen: 30 000 Beschäftigte gibt es in dem Bereich in Bayern insgesamt, mehr als 20 000 von ihnen sind befristet angestellt, für gut 10 000 gelten die neuen Regeln. Außen vor bleiben etwa befristet angestellte Projekt-Mitarbeiter.
Spaenle sprach von einer "wichtigen Wegmarke". Und auch Bernhard Emmer vom Landesverband Wissenschaftler Bayern sagte: "Insgesamt herrscht bei uns große Erleichterung, es herrscht auch Freude." Vor allem Nachwuchswissenschaftler könnten nun verlässlicher planen.
Beide Seiten betonten aber auch, dass Universitäten weiterhin flexibel agieren müssten, etwa wegen zeitlich befristeter Projekte, für die man Mitarbeiter brauche. "Wissenschaft als Bereich ist risikobehaftet und wird es auch bleiben", sagte Sabine Doering-Manteuffel als Vertreterin der bayerischen Universitäten.
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