Bayern zahlt für Schutzmaßnahmen gegen Wölfe
München (dpa/lby) - Bayern unterstützt künftig die Halter von Weidetieren bei Schutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe. Nach der Genehmigung durch die EU sei die Förderung ab diesem Donnerstag möglich, teilte das Umweltministerium in München mit. "Der Wolf ist nach wie vor streng geschützt. Gleichzeitig wird auch der wertvolle Beitrag der Weidetierhaltung für die Artenvielfalt in Bayern gesichert", sagte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) zu der neuen Förderrichtlinie.
Investitionen in Herdenschutzmaßnahmen werden teilweise in voller Höhe ersetzt. Dies betrifft den Bau von wolfssicheren Zäunen oder die Anschaffung mobiler Ställe. Der Kauf eines Herdenschutzhundes wird mit bis zu 3000 Euro je Tier gefördert. Die zu schützenden Herden müssen dafür in bestimmten Regionen leben, in denen Wölfe bereits dauerhaft ansässig sind oder in denen vermutlich gerade ein neues Wolfsterritorium entsteht. Bislang werden besonders die Rhön, der Nationalpark Bayerischer Wald, der Veldensteiner Forst und der Truppenübungsplatz Grafenwöhr als Wolfsrevier angesehen.
Seit Jahren fordern in Bayern und auch in anderen Bundesländern Bauern und Schäfer mehr Schutz gegen Wolfsangriffe, nachdem die Tiere immer wieder Herden angreifen. Im Dezember 2019 hatte der Bundestag beschlossen, dass Wölfe zum Schutz von Weidetieren künftig leichter abgeschossen werden können. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) fordert allerdings weitergehende Möglichkeiten zur Tötung von Wölfen, um eine Bestandsregulierung des Wildtiers zu schaffen.