Bayerischer AfD-Nachwuchs gründet sich am Samstag neu

Die neue Jugendorganisation der AfD, Generation Deutschland, will am Samstag einen bayerischen Landesverband gründen. Der Termin wurde inzwischen von der AfD bestätigt. Als Landesvorsitzender will der Landtagsabgeordnete Franz Schmid kandidieren, der vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet wird. Am Rande des Treffens im mittelfränkischen Greding soll es eine Gegendemonstration geben.
Schon vor der Neugründung wurde nun bekannt: Der AfD-Nachwuchs steht ebenfalls unter Beobachtung. "Die neu gegründete "Generation Deutschland" ist nicht-selbständiger, integraler Teil der Gesamtpartei AfD. Sie wird daher seit ihrer Gründung als Teil des Beobachtungsobjektes AfD ebenfalls vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet", teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine Anfrage der Grünen hin mit.
Franz Schmid kandidiert
Am Gründungskongress der Generation Deutschland nahmen nach Angaben Herrmanns bis zu 70 Personen aus Bayern teil, darunter mehrere Landtagsabgeordnete. "Zu einem Beisitzer des 15 Personen umfassenden Bundesvorstandes wurde eine Person aus Bayern gewählt. Als Redner traten aus Bayern zwei Personen, darunter ein Landtagsabgeordneter, auf."
Schmid, der schon Landesvorsitzender der Vorgängerorganisation (Junge Alternative) war, erklärte auf X seine Kandidatur. "Bayern steht vor einem Neustart – und ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen", schrieb er schon Anfang Dezember.
Nicht jeder im Landesverband freilich ist glücklich mit der Kandidatur Schmids. Ob es noch weitere Kandidatinnen oder Kandidaten um den neuen Vorsitzendenposten geben wird, war zunächst unklar. Laut Polizei wurde bislang eine Versammlung, die sich gegen das Neugründungs-Treffen richtet, angemeldet, mit rund 300 Teilnehmern.
Grüne: Gefahr für unsere Demokratie
Der Grünen-Landtagsabgeordnete Cemal Bozoğlu kritisierte: "Bei der Generation Deutschland handelt es sich um einen Etikettenschwindel. Hinter der neuen Jugendorganisation der AfD verbirgt sich das alte völkisch-rassistische Gedankengut ihrer gesichert rechtsextremistischen Vorgängerin."
Mit Franz Schmid kandidiere der alte Vorsitzende der JA Bayern auch als Vorsitzender des neuen Verbandes. Egal mit welchem Namen, die Jugendorganisation der AfD bleibe "eine Gefahr für unsere Demokratie".
Junge Alternative löste sich im Frühjahr auf
Die Junge Alternative hatte sich im Frühjahr aufgelöst, die AfD hatte sich zuvor von ihr getrennt. Die JA war als eigenständiger Verein nur lose an die AfD angebunden gewesen. Die AfD hatte deshalb wenig Einfluss auf das Verhalten der JA.
Mitglied in der neuen Jugendorganisation, deren Bundesverband Ende November gegründet wurde, kann in der Regel nur noch sein, wer auch in der AfD ist. Die Organisation ist ein "rechtlich unselbstständiger Teil der Partei", heißt es in der eigens geänderten AfD-Satzung. Verstöße gegen Regeln oder Fehlverhalten können somit geahndet werden bis hin zum Parteiausschluss.