Augsburg: Schüler späht Lehrer-Netzwerk aus
Als an einem Augsburger Gymnasium eine Mathematik-Schulaufgabe besonders gut ausfiel, wurde der Lehrer misstrauisch. Am Ende der Ermittlungen stand ein 16-jähriger, der wie ein Spion ins Schulnetzwerk eingedrungen war.
Augsburg – Ein Schüler des Anna-Gymnasiums hatte sich offenbar schon längere Zeit vor der Schulaufgabe Zugriff auf das Netzwerk verschafft und soll unter anderem auch E-Mails der Lehrer gelesen haben, berichtet die Augsburger Allgemeine. Als er auf die Aufgaben der bevorstehenden Schulaufgabe traf, teilte er diese wohl seinen Mitschülern mit und sorgte so dafür, das alle hervorragend vorbereitet waren.
All diese Mitwisser wurden dem Jugendlichen aber dann wohl auch zum Verhängnis. Als die Schulleitung wegen des ungewöhnlichen Notenschnitts ermittelte, erfuhr sie von den Gerüchten, dass jemand Zugriff auf das Netzwerk habe und konnte dementsprechend gezielt nach der Person suchen.
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Dabei stieß man schließlich auf einen sogenannten Keylogger. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät, das meist wie ein kompakter USB-Stick aussieht und alle über die Tastatur eines PCs getätigten Eingaben aufzeichnet. So lassen sich beispielsweise auch Netzwerk-Passwörter ausspähen. Keylogger werden im Bereich der Wirtschaftsspionage häufig eingesetzt, in Schulen dürften sie bislang noch nicht größer in Erscheinung getreten sein.
Dem 16-jährigen Gymnasiasten drohen nun nicht nur disziplinarische Konsequenzen durch die Schulleitung, sondern auch ein Ermittlungsverfahren wegen des Ausspähens von Daten. Und die Mathematik-Schulaufgabe wurde inzwischen wiederholt.
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