Augsburg ehrt Josef Schuster mit Friedenspreis

Einmalig in Deutschland: Ein Feiertag, der nur in einer einzigen Stadt gilt - nämlich in Augsburg. Dabei geht es um Frieden und es gibt einen hoch dotierten Preis.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, erhält in diesem Jahr den Augsburger Friedenspreis. (Archivbild)
Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, erhält in diesem Jahr den Augsburger Friedenspreis. (Archivbild) © Boris Roessler/dpa
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Augsburg

Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, erhält in diesem Jahr den mit 12.500 Euro dotierten Augsburger Friedenspreis. Dies gaben die Stadt Augsburg und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern am Freitag aus Anlass des bundesweit einmaligen Augsburger Stadtfeiertages bekannt. Jedes Jahr am 8. August feiert Augsburg sein Hohes Friedensfest - Geschäfte, Behörden und Fabriken sind deswegen geschlossen.

"Dr. Josef Schuster engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und Antisemitismus", begründete Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) die Ehrung. "Kraft seines Amtes ist er Vertreter und Sprachrohr der in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden und damit eine unerlässliche Stimme für den interreligiösen Dialog und das gesellschaftliche Zusammenleben." Schuster mache das jüdische Leben sichtbar und baue Brücken zwischen unterschiedlichen Perspektiven. "Das passt in besonderer Weise zu den Zielen dieses Preises."

Das Augsburger Friedensfest wird in diesem Jahr 375 Jahre alt. Der Feiertag führt dazu, dass die Augsburger in Deutschland die meisten Feiertage haben. Höhepunkt des städtischen Feiertages ist traditionell eine große Friedenstafel auf dem Rathausplatz. Bürgerinnen und Bürger bringen dafür von daheim Speisen und Getränke mit und essen gemeinsam an langen Tischreihen.

Der Friedenspreis wird seit 1985 üblicherweise alle drei Jahre von der Stadt und der evangelischen Kirche verliehen. Er ging bereits an den ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow (2005) und den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1994).

Friedenspreis wird außerplanmäßig verliehen

Aus Anlass des 375-Jahr-Jubiläums wird die Preisvergabe ein Jahr vorgezogen. Vor zwei Jahren hatte die ZDF-Kriegsreporterin Katrin Eigendorf die Auszeichnung erhalten. Die Übergabe des Preises an Schuster ist für November geplant. Der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) soll die Laudatio halten.

Der Friedens-Feiertag wurde erstmals im Jahr 1650 gefeiert. Damals hatten die Protestanten in Augsburg ihre im Augsburger Religionsfrieden (1555) formulierte und im Westfälischen Frieden (1648) errungene Gleichberechtigung mit der katholischen Kirche gefeiert. Im Vorfeld des Feiertages gibt es jedes Jahr in Augsburg ein umfassendes Kultur- und Bildungsprogramm zu Friedensthemen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.