Allgäu: Füchse durch illegale Schlagfallen verletzt

Ein Hühnerbesitzer soll illegale Schlagfallen im Allgäu aufgestellt haben – ohne Konsequenzen, bedauern Tierschützer.
von  Klaus Wiendl
Der Fuchs soll in die Falle geraten sein.
Der Fuchs soll in die Falle geraten sein. © Arche Noah Tierhilfe

Halblech - In Halblech und Seeg im Ostallgäu herrscht unter Tierschützern Unverständnis darüber, dass ein Tierfrevler mit seinen Marterwerkzeugen ungeschoren davonkommt. Sie hatten den Fall angezeigt, weil mehrere Füchse dort in der Umgebung nur noch auf drei Pfoten unterwegs sind. In einem Fall lief ein Fuchs noch mit der Schlagfalle am Fuß herum.

Schlagfallen: Hühnerzüchter unter Verdacht

Hinweise aus der Bevölkerung führten zu einem Hobby-Hühnerzüchter. Dort fanden Tierliebhaber Tellereisen mit Ködern. Gisela Egner vom "Verein Arche Noah Tierhilfe" erstattete im März Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Kempten ermittelte wegen "Jagdwilderei". Jedoch stellte sie das Verfahren am 24. April wieder ein. "Ein Tatnachweis gegen den Beschuldigten konnte nicht geführt werden", da die geschädigten Füchse nicht gefunden wurden. Deshalb hätten sich "keine objektiven Beweismittel" ergeben.

Den Tierschützern bleibt als letzte Hoffnung das Landratsamt Ostallgäu. Es könnte das unzulässige Aufstellen von Schlagfallen als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro ahnden. Denn die Benutzung solcher Schlagfallen ist laut EU-Recht seit 1991 verboten. Sie untersagt auch die Bundesartenschutzverordnung. Dennoch können sie im Internet und auf Jagdmessen geordert werden. Die Ermittler konnten keinen dreibeinigen Fuchs ausmachen, Birgit H. sieht ihn "fast jeden Abend", wie sie der AZ sagt. "Mittlerweile kommt er mit seiner Behinderung ganz gut zurecht."

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