"Wie verbohrt kann man sein?": Aktivisten am Ammersee empört über Gas-Pläne

Der Protest gegen die geplante Gasförderung unweit des Ammersees reißt nicht ab. Aktivisten entern den Bohrturm und bringen deutliche Kritik in Form von Bannern an.
AZ/dpa |
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Das Vorhaben sorgte in der Gemeinde sowie bei Umwelt- und Klimaschutzaktivisten für breiten Protest. (Archivbild)
Das Vorhaben sorgte in der Gemeinde sowie bei Umwelt- und Klimaschutzaktivisten für breiten Protest. (Archivbild) © Stefan Puchner/dpa

Aktivisten der Gruppe "Ende Gelände" sind am Morgen aus Protest auf den Gasbohrturm im oberbayerischen Reichling geklettert. Rund zehn Aktivisten brachten laut einer Sprecherin Banner auf dem Bohrturm an. Auf ihnen stand "Gas ist Gift" sowie mit Blick auf Bayerns Wirtschaftsminister von den Freien Wählern: "Hubert Aiwanger - Wie verbohrt kann man sein? Gasausstieg jetzt - hier und weltweit".

"Mit neuen Gasförderungen befeuern Hubert Aiwanger und die bayrische Landesregierung für schnelle Profite aus fossiler Energie nicht nur die Klimakatastrophe, sondern sie ignorieren auch die Sorgen der Menschen vor Ort", sagte die Sprecherin der Gruppe. In Zeiten des Klimawandels sei die Gasbohrung nicht zu akzeptieren. Dies wollten sie mit einer Aktion zivilen Ungehorsams zeigen. 

Breiter Protest in der Region

In der oberbayerischen Gemeinde unweit des Ammersees hatte im August eine Gasbohrung begonnen. Das Vorhaben sorgte in der Gemeinde sowie bei Umwelt- und Klimaschutzaktivisten für breiten Protest. Die Anwohner fürchten etwa um ihre Trinkwasserversorgung, da die Quelle des Ortes nicht weit entfernt liegt. Die Region sorgt sich zudem vor negativen Auswirkungen auf Immobilienpreise und den Wirtschaftsfaktor Tourismus. Zu einer Kundgebung mit Klimaaktivistin Luisa Neubauer beim Bohrturm in Reichling waren Ende August rund 300 Menschen gekommen.

Beginn mit Probebohrung

Es handelt sich zunächst um die Probebohrung, welche einen verfüllten Zugang zu der vermuteten Gasspeicherstätte offenlegen soll. Bereits in den 1980er Jahren war in Reichling nach Gas gesucht worden, damals wurde das Projekt aber wegen mangelnder Lukrativität wieder ad acta gelegt. Im Zuge der steigenden Energiepreise seit Ausbruch des Ukraine-Krieges setzte dann eine Neubewertung ein. 

Sollte die Probebohrung erfolgreich verlaufen, soll im Anschluss die Gasförderung beginnen. "Für die Erkundungsbohrung sind vier Wochen eingeplant, im Anschluss erfolgt der vollständige Abbau der Bohranlage", hieß es von der verantwortlichen "Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH".

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4 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 04.09.2025 18:50 Uhr / Bewertung:

    Verbohrt trifft es voll auf den Punkt.
    Dazu kommt ja noch, dass das Gas das da unten sein soll, genaueres weiß sowieso niemand, soll gerade mal 15 000 Haushalte versorgen können. Dafür werden Millionen verbohrt.

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  • AufmerksamerBürger am 04.09.2025 12:01 Uhr / Bewertung:

    Die "Aktivisten" verkennen, dass auch Deutschland auf Energie angewiesen ist.
    Nachdem Kern- und Kohlekraftwerke abgeschaltet wurden, Sonnen- und Windkraftanlagen außer zur Geldvernichtung und zur Festigung der Abhängigkeit von China keinen ausreichenden Beitrag leisten, muss etwas geschehen.
    In der Welt der Schulabbrecher und grünen Schreihälse kommt der Strom aus der Steckdose, zu mehr Wissen reicht es leider nicht.

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  • 1Muenchner am 04.09.2025 10:02 Uhr / Bewertung:

    "Wie verbohrt kann man sein?"

    Die Frage darf man auch den "Aktivisten" stellen.

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