84 Bayern dürfen legal Cannabis konsumieren

Obwohl Bayern von allen Bundesländern am härtesten durchgreift wenn es um illegalen Marihuana-Konsum geht, hat der Freistaat die zweitmeisten Patienten, die Cannabis legal als Schmerzmittel einsetzen dürfen.
mag/dpa |
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Legaler Marihuana-Konsum, davon ist man in Bayern noch weit entfernt. Dennoch wurde Kiffen aus medizinischen Gründen im Freistaat schon 84 Menschen gestattet.
dpa Legaler Marihuana-Konsum, davon ist man in Bayern noch weit entfernt. Dennoch wurde Kiffen aus medizinischen Gründen im Freistaat schon 84 Menschen gestattet.

Obwohl Bayern von allen Bundesländern am härtesten durchgreift wenn es um illegalen Marihuana-Konsum geht, hat der Freistaat die zweitmeisten Patienten, die Cannabis legal als Schmerzmittel einsetzen dürfen.

München/Berlin – In keinem Bundesland in Deutschland wird die Prohibition so gnadenlos durchgesetzt wie in Bayern. Und auch nirgendwo sonst ist eine Legalisierung von Cannabis noch so fern, wie im Freistaat. Während in anderen Bundesländern der Besitz geringer Mengen Marihuana schon nicht mehr geahndet wird, ist sich Bayerns politische Spitze einig:  Eine "Straffreigrenze" (Menge, bis zu der keine Strafverfolgung droht) kommt nicht in Frage.

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Und dennoch ist Bayern in einer Marihuana-Liste vorne mit dabei: in der der Cannabis-Patienten. Dies geht aus einer Auflistung des Bundesinstituts für Artzney und Medizinprodukte (BfArM) hervor. In Deutschland können derzeit 382 Patienten Cannabis legal als Schmerzmittel einsetzen. An der Spitze liegt Nordrhein-Westfalen mit 93 Patienten. Bayern folgt mit 84. Danach kommt Baden-Württemberg mit 62 Cannabis-Patienten

Die wenigsten Cannabis-Patienten sind demnach in den neuen Bundesländern zu finden: In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt ist es jeweils ein Patient, in Sachsen sind es vier und in Thüringen und Brandenburg jeweils fünf. Nur Bremen hat mit ebenfalls nur einem Cannabis-Patienten eine ähnlich niedrige Quote.

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Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), hatte bei der Vorstellung des Jahresberichts 2014 des UN-Drogenkontrollrates bekräftigt, sich dafür einzusetzen, dass Menschen, die etwa an Multipler Sklerose leiden, Mittel wie Cannabis zur Schmerztherapie erhalten könnten. Zudem sollten diese Mittel künftig auch von der Krankenkasse bezahlt werden. Darin sei sie sich mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) einig. Das Ministerium arbeite derzeit an einer Regelung.

Seit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von Mai 2005 hatten nach Angaben des Bundesinstituts für Artzney und Medizinprodukte insgesamt 698 Patientinnen und Patienten eine Ausnahmegenehmigung beantragt, um Cannabis als Schmerzmittel in einer medizinisch betreuten Selbsttherapie einsetzen zu können. 424 Anträge seien akzeptiert worden, 42 der Patienten seien aber inzwischen verstorben, erläutert das Bundesinstitut.

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